EU-Dachverband

Parallelimporteure: Neue Studie, neuer Name

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Berlin -

Die Parallelimporteure haben ihren EU-Dachverband umbenannt. Außerdem wurden Abgeordneten in Brüssel neue Studien zu den Einsparungen präsentiert.

Bisland traten die Parallelhändler in Brüssel unter dem Kürzel EAEPC (European Association of Euro-Pharmaceutical Companies) auf, ab sofort heißt der Dachverband „Affordable Medicines Europe“. „Der neue Name spiegelt die Daseinsberechtigung unserer Branche besser wider, nämlich Arzneimittel für die Gesundheitssysteme und Patienten in der EU erschwinglicher zu machen“, erklärte Präsident Jörg Geller (Kohlpharma).

„Zum Wohle der Patienten treten wir in einem sicheren und regulierten Rahmen wirksam gegen die gezielte Kontingentierung von Arzneimitteln durch die Hersteller in den einzelnen Landesmärkten an“, so Geller weiter. Importe stellten oft den einzigen Wettbewerb zu den hochpreisigen Produkten der Originalhersteller dar – insbesondere bei patentgeschützten Arzneimitteln.

Mit neuen Studien will der Verband direkte und indirekte Kosteneinsparungen durch Parallelimporte nachweisen, ähnlich wie seinerzeit hierzulande mit Prognos-, Nera- und Inno-Gutachten. Rund 3,2 Milliarden Euro seien 2018 in Polen, Deutschland, Schweden und Dänemark eingespart worden:

  • Polen 124 Millionen Euro
  • Deutschland 2,8 Milliarden Euro
  • Schweden 235 Millionen Euro
  • Dänemark 82 Millionen Euro

„Die Untersuchungen bestätigen, was Kostenträger im Gesundheitswesen seit Jahrzehnten betonen: Parallelimporte sind unerlässlich, um Arzneimittel bezahlbar zu halten. Dies gilt nicht nur für die westlichen EU-Länder, sondern auch für Märkte wie Polen, in denen das Volumen der Parallelimporte schnell zunimmt“, so Geller weiter.

Importe helfen laut Geller zudem, Lieferengpässe von Medikamenten zu bewältigen. „2019 haben wir dazu beigetragen, Lieferengpässe von Dänemark bis Spanien, vom Vereinigten Königreich bis Bulgarien zu mildern, indem wir kurzfristig Überbestände aus anderen EU-Ländern einführten“, so Geller. Diese Engpässe würden überwiegend durch produktionstechnisch bedingte Lieferprobleme und gezielte Lieferbeschränkungen seitens der Hersteller verursacht und seien grundsätzlich langfristig politisch zu lösen.

Der neue Name erinnert an den EU-Generikaverband, der als „Medicines for Europe“ auftritt. Bis März 2016 hieß der Verband „European Generic Medicines Association“ (EGA).

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