Bundeskartellamt

Medpex-Übernahme: Grünes Licht für DocMorris

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Berlin -

DocMorris darf Medpex übernehmen. Das Bundeskartellamt hat die Übernahme des Versandhandels der Ludwigshafener Stifts-Apotheke durch die Tochter von Zur Rose abgesegnet. Damit fusionieren der größte und der drittgrößte Versender in Deutschland.

Die Entscheidung kommt wenig überraschend, das Bundeskartellamt hatte schon bei vorherigen Übernahmen klargestellt, dass seiner Auffassung nach stationäre Apotheken und Versand in direktem Wettbewerb zueinander stehen und die zunehmende Konzentration im Bereich des Online-Handels daher wettbewerblich unbedenklich ist.

„Selbst in Postleitzahlengebieten mit nur einer stationären Apotheke, ist die gemeinsame Marktposition der Zusammenschlussbeteiligten wettbewerblich unbedenklich, da den Verbrauchern sowohl zahlreiche andere Versandapotheken, als auch stationäre Apotheken in benachbarten Regionen für ihre Medikamentenversorgung zur Verfügung stehen“, hatte das Kartellamt erst im Juli bei der Übernahme von Apo-Rot durch DocMorris beschieden.

Auch bei Zur Rose steht der Tag im Zeichen der Übernahme: Um 17 Uhr lädt der Versandkonzern in Zürich zu einer außerplanmäßigen Generalversammlung, um sich das Geld für die Akquisition zu holen. Die finalen Konditionen wie Bezugsverhältnis und maximale Anzahl neu auszugebender Aktien hat der Konzern heute Morgen bekanntgegeben.

Demnach beginnt die Bezugsfrist am 22. November und endet am Mittag des 28. November. Ausgegeben werden sollen fast 2,7 Millionen neuen Namenaktien mit einem Nennwert von 5,75 Schweizer Franken (5,05 Euro), der Nettoerlös soll sich auf 200 Millionen Franken belaufen. Die neuen Namenaktien werden den bisherigen Aktionären zu einem Verhältnis von 3 neuen Aktien für 7 gehaltene Aktien angeboten.

Aktien, die nicht von bestehenden Aktionären unter Ausübung ihrer Bezugsrechte gezeichnet werden, sollen dann durch ein öffentliches Angebot an berechtigte Investoren in der Schweiz sowie durch Privatplatzierungen in bestimmten Ländern außerhalb der Schweiz und den USA platziert. Die größte bisherige Aktionärin, die KWE Beteiligungen, die 14,5 Prozent Stimmanteil am Versandkonzern hält, hat bereits angekündigt, alle ihr zustehenden Bezugsrechte ausüben zu wollen.

Zur Rose hatte im Oktober bekanntgegeben, die Ludwigshafener Versandapotheke Medpex zu kaufen. Zur Rose zahlt 90 Millionen Euro in bar sofort und 30 Millionen Euro in Form von neu auszugebenden Aktien – insgesamt entspricht dies etwa das 0,7-Fachen des geplanten Umsatzes 2018 von rund 170 Millionen Euro. Außerdem gibt es zwei nachgelagerte Zahlungen in den Jahren 2019 und 2020, die abhängig vom Erreichen vereinbarter Wachstums- und Profitabilitätsziele sind und den Gesamtkaufpreis auf ein Multiple von circa 1,0 erhöhen, also 170 Millionen Euro. Die Gründer von Medpex werden Aktionäre von Zur Rose.

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