Grippemittel

Aspirin Complex: Es lebe die 10er!

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Berlin -

Bayer hat den Lieferengpass bei Aspirin Complex laut eigenen Angaben zumindest teilweise im Griff. Der Leverkusener Konzern setzt in dieser Erkältungssaison bei seinem Kombipräparat auf die 10er-Packungsgröße. Wegen Korrektur- und Modernisierungsmaßnahmen am Produktionsstandort in Bitterfeld hatte es Ausfälle gegeben. Lieferschwierigkeiten gibt es aktuell mit dem Granulat Aspirin Effect.

Apotheken und Großhandel werden laut Bayer wieder mit Aspirin Complex beliefert. „Wir freuen uns, dass wir jetzt, wo sich das Erkältungswetter langsam bemerkbar macht, mit Aspirin Complex wieder am Markt sind“, sagte Vertriebsleiter Thorsten Kujath. Die Lieferschwierigkeiten von Aspirin Complex wurden im Sommer bekannt. Alle Terminlieferungen bis Januar wurden im August abgesagt.

In Bitterfeld konnte die Produktion früher als geplant wieder begonnen werden. „Bekanntermaßen weiß man erst was man hatte, wenn man es mal kurzfristig nicht bekommt“, verkündet Bayer. Sogar ein Wettbewerber habe darauf verwiesen, dass die „beste Behandlung“ nur hilft, „wenn sie verfügbar ist“. Die Herstellung wurde laut Bayer auf die 10er-Packungsgröße eingeschränkt, um eine möglichst breite Versorgung zu gewährleisten.

OTC-Deutschlandchef Tobias Boldt sagte Anfang des Monats, dass hart an der Verbesserung der Warenverfügbarkeit gearbeitet werde. Wir „sind natürlich selbst unglücklich über den Mangel an Ware und dass wir Apotheken und Endkunden nur eingeschränkt beliefern können.“ Die 20er-Packungsgröße des Grippemittels mit Acetylsalicylsäure und Pseudoephedrin wird es Einschätzungen zufolge in der Erkältungssaison 2018/2019 nicht geben.

Der Leverkusener Konzern entschuldigte sich sogar auf der Produkt-Website für den Engpass: „Aspirin Complex wird diese Erkältungssaison leider nur eingeschränkt verfügbar sein.“ Man arbeite mit Hochdruck daran, bald wieder lieferfähig zu sein. „Bei der nächsten Erkältung können Sie wieder mit unserer schnellen Hilfe rechnen. Wir wünschen Ihnen eine gute Besserung und bedanken uns für Ihr Verständnis!“

Bayer verfügt in Bitterfeld laut eigenen Angaben über „die am weitesten automatisierte pharmazeutische Fertigungsanlage in Europa“. Warum das Granulat nicht ausreichend geliefert werden kann, ist nicht bekannt. Bayer zufolge wird in Bitterfeld „konsequent der vertikale Materialfluss“ angewandt: Was im siebten Stock des Betriebes in die Anlage eingebracht wird, kommt nach etwa zwei Tagen im Erdgeschoss in den Versand. Dabei durchlaufe das Produkt unter anderem einen der zwanzig Meter hohen Wirbelschichtgranulatoren.

Die Freude unter Apotheken über das wieder lieferfähige Kombipräparat ist groß: Die Schiller-Apotheke in Duisburg warb auf Facebook mit Fotos für den eigenen Vorrat an Aspirin Complex. Auch in Köln informierte die Apotheke im Hauptbahnhof ihre Kunden explizit über die wieder vorhandene Ware.

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