Brustkrebs

Chemotherapie: Weniger UAW durch Apotheker-Beratung

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Berlin -

Eine bekannte unerwünschte Wirkung (UAW) von Chemotherapeutika ist beispielsweise Übelkeit. Könnte die pharmazeutische Beratung durch Apotheker diese reduzieren? Dieser Frage gingen kürzlich japanische Wissenschaftler nach. Ihre Ergebnisse veröffentlichten sie im „Journal of Pharmaceutical Health Care and Sciences“.

Heute wird die Mehrzahl der Chemotherapien ambulant durchgeführt; hier wurden an Patienten bereits zahlreiche Interventionsstudien mit Apothekern durchgeführt. Die Pharmazeuten haben beispielsweise die richtige Verwendung von oralen Krebsmitteln erklärt und konnten Kosten durch die richtige Verwendung von Antiemetika reduzieren. Die pharmazeutische Versorgung war in einer Studie ein Mittel zur Verringerung der psychischen Belastung für Patienten.

Eine Forschergruppe um Professor Dr. Hitomi Teramachi von der Gifu Pharmaceutical University und der Laboratory of Clinical Pharmacy berichtet, dass in den vergangenen Jahren immer mehr Apotheker als Experten in die Medikation eingebunden sind. Sie beraten die Patienten und übernehmen das Management von UAW. Deshalb wollten die Wissenschaftler den Effekt von Interventionen von Pharmazeuten bei der Beratung von Krebspatienten auf die Lebensqualität klären. Die Lebensqualität wurde auf verschiedenen Ebenen begutachtet.

Um den Einfluss zu ermitteln, haben die Wissenschaftler 39 Brustkrebspatientinnen befragt, die am Gifu Municipal Hospital eine ambulante Chemotherapie erhalten hatten. Der Fragebogen wurde vor dem ersten, zweiten und dritten Behandlungszyklus ausgefüllt.

20 Patientinnen, die eine Apothekerberatung erhielten, wurden der Interventionsgruppe zugeteilt. Die individuelle Beratung war gekennzeichnet durch eine genaue Charakterisierung der erlebten UAW, sodass die Apotheker durch Analyse dieser Beschreibungen eine supportive Therapie empfehlen konnten. Folglich wirkten sich die Vorschläge bei Patientinnen der Beratungsgruppe positiv aus.

Die restlichen 19 erhielten keine Beratung. Beide Gruppen wurden unmittelbar vor dem ersten und zweiten Zyklus verglichen. Keiner der Patienten erhielt eine Hormontherapie, nur eine orale Krebstherapie oder eine Strahlentherapie.

Die Forscher beobachteten einen signifikanten Unterschied bei Missstimmungen: Frauen der Interventionsgruppe hatten deutliche Nachteile bei den sozialen Beziehungen und auch Übelkeit trat bei ihnen häufiger auf. Die Untersuchung ist zwar aufgrund des Studiendesigns und der Patientenzahl nicht beweisend. Die Ergebnisse deuten jedoch darauf hin, dass die Beratung von Apothekern zu Nebenwirkungen und individuell angepasste Therapien die Behandlungsumgebung die Lebensqualität von Brustkrebs-Patientinnen verbessern kann.

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