Digestiva

Iberogast schluckt sie alle

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Berlin -

Phyto-Produkte sind in der Apotheke voll etabliert. Auf Basis der Apothekenverkaufspreise (AVP) hat der Markt nach Zahlen des Marktforschungsunternehmens Insight Health ein Volumen von 1,4 Milliarden Euro. Bayer hat sich mit Iberogast eine wichtige Marke ins Sortiment geholt. Laut einer Erhebung der Marketingagentur Dr. Kaske dominiert das Produkt unter den Digestiva auch online.

Dr. Kaske vergleicht regelmäßig, wie Produkte zu vergleichbaren Indikationen online abschneiden. Verglichen wird, wie Kunden die Präparate auf Online-Plattformen wie Amazon oder Medizinfuchs bewerten, wie gut die Produkte im Netz zu finden sind und wie stark sie beworben werben. Ein vierter Indikator ist die Präsenz in den sozialen Medien.

Unter dem Strich liegt Iberogast demnach mit einem Gesamtergebnis von 85 Prozent vorne. Vor allem bei den Kundenurteilen und der Sichtbarkeit schneidet das frühere Steigerwald-Produkt überdurchschnittlich gut ab.

Iberogast gehört mittlerweile zu den umsatzstärksten OTC-Produkten von Bayer: Das Magenmittel ist eines der wenigen OTC-Produkte mit einem jährlich 3-stelligen Millionenumsatz in der Apotheke. Profitieren konnte die Marke auch vom Aus für MCP-Tropfen vor zwei Jahren.

Auffällig ist nach den Zahlen von Dr. Kaske, dass Iberogast mehr als 2,5-mal so viel Umsatz bringt wie Kreon (Mylan) als zweitgrößtes Produkt in diesem Marktsegment. Doch während sich Umsatzstärke des Platzhirsches auch online widerspiegelt, findet sich Kreon insgesamt nur auf Platz 4 des Rankings wieder. Dabei hat das Mylan-Präparat rund doppelt so viel Umsatz wie die Nr. 3 im Markt, Pangrol (Berlin Chemie).

Doch auch Pangrol landet im „Online Kompass“ von Dr. Kaske nur auf Rang 6. Hinter Iberogast liegen im Gesamtergebnis Lactrase (Pro Natura) und Lactostop (Hübner). Auf Kreon folgt im Gesamtranking dann noch Karazym (Volopharm).

Bayer ist auf den hinteren Plätzen im Ranking noch einmal vertreten: Enzym Lefax wird demnach zwar durchschnittlich positiv von Kunden bewertet, leidet im Netz aber unter mangelnder Sichtbarkeit. Auch in den sozialen Medien ist laut Auswertung noch viel Luft nach oben. Auf den letzten drei Plätzen liegen Panzytrat (Aptalis), Pankreatin Mikro (Ratiopharm) und Ozym (Trommsdorf).

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