Apothekeneinbruch

Tresor umgeworfen und nur Vichy geklaut

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Berlin -

Die Silvesternacht hat die Stifts-Apotheke in Dortmund – anders als andere – gut überstanden. Dafür folgte die böse Überraschung für Inhaber Michael Mantell am Morgen des 4. Januar. Um kurz nach 7 Uhr erhielt er einen Anruf, dass in seine Apotheke eingebrochen wurde. Die nächtlichen Besucher haben einen immensen Schaden angerichtet – und nur ein bisschen Kosmetik erbeutet.

Die Apotheke liegt in einem Ärztehaus. Über die Tür zum Treppenhaus sind die Einbrecher in die Offizin eingedrungen – offensichtlich mit roher Gewalt. Nach den Ermittlungen der Polizei haben sie Handschuhe benutzt und sind auch ansonsten ziemlich professionell vorgegangen.

Die Apotheke wird nämlich nachts videoüberwacht. Die Einbrecher haben dies bemerkt oder wussten es schon vorher, denn die komplette Anlage wurde entfernt. Ärgerlich für Mantell: Die Einbrecher haben auch Teile der Technik der Apotheken-EDV mitgenommen, so dass die Warenwirtschaft lahmgelegt war. Immerhin sei schon am Vormittag ein Mitarbeiter von Awinta gekommen und habe das System wieder ins Laufen gebracht, berichtet der Apotheker.

In den Kassen waren keine großen Scheine, doch auch das Münzgeld haben die Einbrecher zurückgelassen. „Die haben sich bewusst möglichst wenig in den von außen sichtbaren Bereichen aufgehalten“, vermutet Mantell. In der Sichtwahl haben die Diebe dennoch zugeschlagen: Dort wurde die komplette Kosmetik von Vichy und Avène gestohlen. Der Apotheker weiß, dass hochwertige Kosmetik in Dortmund oft als Hehlerware auf Flohmärkten angeboten wird.

An dem Tresor haben sich die Kriminellen dagegen die Zähne ausgebissen. Zwar wurde das 300 Kilogramm schwere Stück aus der Verankerung gerissen und auf den Kopf gestellt – aufbekommen haben die Einbrecher den Safe aber nicht. Den Tresor komplett mitzunehmen, kam wohl aufgrund des Gewichts auch nicht infrage, zumal die Einbrecher durch das Laborfenster geflohen sind.

Das Alltagsgeschäft konnte zwar schnell wieder aufgenommen werden. Eine große Herausforderung war laut Mantell aber die zerstörte Seitentür. Denn bis zum Abend musste der Apotheker seine Offizin wieder sicher bekommen. Zum Glück konnte er kurzfristig Handwerker organisieren, die die aufgebrochene Tür provisorisch ersetzten. Jetzt ist die Versicherung mit dem Fall befasst.

Den Gesamtschaden kann Mantell noch nicht beziffern, die Einbrecher seien aber alles andere als vorsichtig zu Werke gegangen. Inklusive der ruinierten Tür, der gestohlenen oder zerstörten Technik und sonstiger Schäden rechnet der Apotheker mit einer knapp fünfstelligen Schadensumme. Die Polizei konnte Mantell wenig Hoffnung machen, dass der Fall aufgeklärt wird.

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