Norepinephrin

Noradrenalin Aguettant nicht verdünnen

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Berlin -

Risiko für Medikationsfehler: Aguettant hat zwei Norepinephrin-haltige Arzneimittel neu auf den Markt gebracht. Diese unterscheiden sich zu den bekannten Präparaten in der Konzentration und im Behältnis.

Bei Noradrenalin Aguettant 0,08 mg/ml und 0,25 mg/ml handelt es sich um zwei gebrauchsfertige Lösungen. Die Arzneimittel sind als Durchstechflaschen zu je 50 ml auf dem Markt. Das alte Präparat ist in Glasflaschen zu 25 ml erhältlich. Die übliche Wirkstärke liegt hier bei 1 mg/ml als Noradrenalin-Base. Außerdem muss das bekannte Produkt vor Gebrauch verdünnt werden, dies sagt bereits die Namensbezeichnung „Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung“.

Die neuen Stärken in der Durchstechflasche sind als gebrauchsfertige Lösungen im Handel, die nicht verdünnt werden müssen und dürfen. Die fertigen Infusionslösungen werden für die fortlaufende Behandlung von Notfällen mit zu niedrigem Blutdruck bei Erwachsenen ab einem Körpergewicht von mehr als 50 kg eingesetzt, wenn die Noradrenalin-Dosis der Patienten schrittweise erhöht werden muss. Für Kinder und Jugendliche sind die Arzneimittel nicht bestimmt. Kontraindiziert sind die Präparate zur Einleitung einer Vasopressor-Therapie.

Während der gesamten Therapie sollte der Blutdruck der Patienten sorgfältig überwacht werden. Die neuen Konzentrationen sind im Vergleich zu den zuvor zugelassenen Arzneimitteln nach üblicher Verdünnung höher. Spezielle Infusionstabellen in den Fachinformationen sind bei der Anwendung zu beachten.

Infundiert wird über einen Zentralvenenkatheter. Empfohlen wird die Applikation per Spritzenpumpe, die eine kontrollierte Geschwindigkeit sichert. Ist eine Dosissteigerung angezeigt, kann mit einer Infusionsgeschwindigkeit von 2 ml/h begonnen werden.

Norepinephrin besitzt eine verstärkte vasokonstriktorische Wirkung durch Aktivierung der Adrenozeptoren und führt somit zu einer Blutdrucksteigerung. Der körpereigene Stoff wird in den Nebennieren gebildet und ins Blut abgegeben. Das auch Noradrenalin genannte Hormon ist Neurotransmitter im zentralen und sympathischen Nervensystem. Von den Nervenfasern ausgeschüttet, besitzt Norepinephrin eine dem Adrenalin verwandte Wirkung.

Der Arzneistoff kommt auch als Notfallarzneinmittel zur Wiederherstellung des Blutdrucks bei akuter Hypotonie zum Einsatz und wird vorwiegend in der Intensivmedizin eingesetzt. Sinora (Sintetica) ist ein Konzentrat in der Stärke 1 mg/ml zur Herstellung einer Suspension. Das Arzneimittel enthält 1 mg Norepinephrin. Im Falle einer akuten Hypotonie wird das Konzentrat mit 5-prozentiger Glucoselösung, 0,9-prozentiger Kochsalzlösung oder einem Gemisch aus beidem verdünnt und über einen Zentralvenenkatheter appliziert.

Die anfängliche Infusiongeschwindigkeit liegt bei einem Körpergewicht von 71 kg zwischen 10 und 20 ml/h, was 0,4 bis 0,8 mg/h Norepinephrin entspricht. Nach Verdünnung ist die Lösung 24 Stunden bei 25 Grad stabil.

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