Saarland

Kammer launcht Notdienst-Plattform

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Berlin -

Für Patienten im Saarland soll es zukünftig leichter werden, Notdienst-Apotheken zu finden. Die Apothekerkammer hat dazu eine Website gelauncht.

Auf der Plattform „Apothekennotdienste Saarland“ sehen die Patienten eine Liste aller notdiensthabenden Apotheken. Mit einem Klick können diese nach der Entfernung zum eigenen Standort sortiert werden. Neben den Kontaktdaten erhält der Patient auch noch Entfernungsangabe, Karte und Link zum Google-Routenplaner. Darüber hinaus gibt es eine Kartenansicht, die alle notdiensthabenden Apotheken im Saarland anzeigt. „Damit ist sichergestellt, dass Patienten auch in Notsituationen schnell und insbesondere ortsnah an lebenswichtige Medikamente gelangen“, ist Kammerpräsident Manfred Saar überzeugt.

Der Digitalservice der Saarbrücker Zeitung hat die Plattform als Dienstleister für die Kammer entwickelt. In der Zeitung wird in den nächsten Tagen in einem Bericht über das neue Angebot informiert. Ansonsten setzt die Kammer voll auf die Apotheker, um die Website bekannter zu machen. In einem Rundschreiben werden sie über das Angebot informiert. „Wir sind sicher, dass die Kollegen als Multiplikatoren fungieren“, heißt es aus Saarbrücken. Weitere Werbung soll nicht geschaltet werden.

Etwa 50 Prozent aller Patienten, die den apothekerlichen Notdienst aufsuchen, täten dies ohne vorherigen Arzt-Kontakt. „Gerade für diese Menschen ist eine ortsnahe und voll versorgende Notdienst-Apotheke besonders wichtig“, fügt Saar hinzu. Auf der Plattform sind alle Notdienste der kommende 12 Monate abrufbar.

Seit 1997 schrumpft die Zahl der Apotheken im Saarland Jahr für Jahr – von 368 auf aktuell nur noch 299 Apotheken. Damit hat das Saarland innerhalb von 20 Jahren 20 Prozent aller Apotheken verloren. „Letztmalig gab es im Saarland im Jahr 1978 weniger als 300 Apotheken“, bilanziert Saar.

Ungeachtet des Rückgangs ist laut Saar die flächendeckende, wohnortnahe Versorgung mit Arzneimitteln noch gesichert, aber die „Luft für die Apotheken vor Ort und damit für die flächendeckende Versorgung der Bevölkerung mit Arzneimitteln“ werde immer dünner.

Der Kammerpräsident forderte daher eine Honorarerhöhung für Apotheken. „Das ist das Gebot der Stunde für die Politik, wenn wir auch zukünftig Personen wohnortnah und binnen weniger Stunden mit den für sie erforderlichen Arzneimitteln versorgen wollen. Nur eine wohnortnahe Arzneimittelversorgung sichert eine qualitativ hochwertige Versorgung der Bevölkerung mit Arzneimitteln, dies gerade in Zeiten des demografischen Wandels“, so Saar.

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