VISION.A

PTA-Roboter für Supermärkte

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Berlin -

Welche Innovationen können gerade der Apotheke vor Ort helfen? Wie sieht die Zukunft der Gesundheitskommunikation aus? Bei VISION.A, der Digitalkonferenz von APOTHEKE ADHOC und Apotheken Umschau, warben vier Werbeprofis um die Gunst des Publikums.

Pepper hat schon viele Sympathiepunkte gesammelt. Der in Japan und Frankreich entwickelte humanoide Roboter ist darauf trainiert, Mimik und Gestik der Menschen zu erkennen und direkt darauf zu reagieren. Demnächst soll er im Gesundheitswesen zum Einsatz kommen. Guido Mecklenbeck, Geschäftsführender Gesellschafter der Agenturgruppe Vendus, stellte eine Apothekenvariante vor: Gekoppelt an ein Terminal mit großem Bildschirm kann die Roboter-PTA Bestellungen entgegennehmen und dank ihrer künstlichen Intelligenz auch rudimentäre Beratungsaufgaben übernehmen. Der Screen zeigt dann verschiedene Produktvarianten.

Ein Pepper-Terminal kann auch in Supermärkten oder anderen Geschäften zu finden sein. Eine schnell lieferfähige Apotheke vor Ort könne so Amazon und den Versandapotheken locker Paroli bieten, sagt Mecklenbeck. In der Erprobungsphase sei geplant, dass Pepper zunächst mit Menschen in der Offizin verbunden sei. Schon bei der Expopharm in München soll im September ein Protoyp präsentiert werden.

Einen sprechenden Beipackzettel und eine Art Gesundheits-Alexa hatte Thilo Kölzer im Gepäck. Er ist Vorstand bei Antwerpes, einer der größten deutschen Healthcare-Agenturen. Eine App soll das Studium der – nach Ausfalten schon mal eine Zeitungsseite großen und eng beschriebenen – Produktinformation ersetzen. Mit gezielten Fragen kann der Patient erfahren, wann und wie oft sein Medikament eingenommen werden muss oder welche Nebenwirkungen zu befürchten sind. Wer morgens mit Fieber oder anderen Erkältungssymptomen erwacht, soll sich mit Bestellungen künftig an einen Sprachassistenten wenden können: Das Gerät schlägt geeignete Packungsgrößen vor und leitet die Order an eine Apotheke vor Ort weiter. Eine Weiterentwicklung sei denkbar: So könne der Assistent künftig auch die Geräusche überwachen, die sein Besitzer im Schlaf mache, und am nächsten Morgen auf eine mögliche Erkältung hinweisen.

Ein wenig aus der Affäre zog sich Karsten Göbel, Geschäftsführer von Super an der Spree. Gerade erst war er von der SXSW-Konferenz in Austin, Texas, wiedergekommen. Die dort gezeigten interaktiven Entwicklungen gingen teilweise weit über das hinaus, was seine Kollegen gerade gezeigt hätten, meinte er. Aber was nütze die schönste künstliche Intelligenz, wenn es schon in Brandenburg kein schnelles Internet mehr gebe, meinte Göbel. Was letztlich wirklich zähle, sei Menschlichkeit. „Be human, not functional!“

Den Agency Slam gewann mit knappem Vorsprung Wolfgang Lünenbürger-Reidenbach von Cohn & Wolfe. Er hatte weniger eine konkrete Produktidee, denn eher eine Firmenphilophie für erfolgreiches Marketing im Angebot: Man müsse eine gewisse Dramatik und Dringlichkeit in seine Kampagnen einbauen, aber auch positive und einfache Lösungen anbieten. Normale und authentische Menschen, mit denen man sich identifizieren kann und eine wahre und authentische Botschaft übermitteln.

Als Beispiel benannte er „Ella By Pille Danach“, eine Kampagne für HRA Pharma. Vor allem die sexuelle Selbstbestimmung und die Stärkung des Selbstbewusstseins von Frauen habe hier unter dem Hashtag #nurwennICHeswill im Vordergrund gestanden. Als Identifikationsfiguren standen populäre Botschafterinnen aus YouTube, Instagram und Snapchat bereit. Das Produkt selbst sei mit keinem Wort erwähnt worden. Die Umsatzzahlen seien aber immens gestiegen. Das fand Anerkennung: Bei der VISION.A wurde die Kampagne mit Gold in der Kategorie CHANGE.VISION ausgezeichnet.

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