Weltgesundheitsorganisation

Dieselabgase erzeugen Krebs

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Berlin -

Forscher der Weltgesundheitsorganisation (WHO) haben Dieselabgase aus Autos und Maschinen als krebserregend eingestuft. „Der wissenschaftliche Beweis ist überzeugend“, sagte Christopher Portier, der Leiter einer Studie der Internationalen Agentur für Krebsforschung (IARC). „Diesel-Abgase erzeugen bei Menschen Lungenkrebs.“ Dem Verband der Automobilindustrie (VDA) zufolge verunsichere die Studie den Markt völlig unnötig.

 

Bereits 1988 hatte die zur WHO gehörende IARC nach ersten Studien den Verdacht geäußert, dass „Dieselabgase vermutlich auf Menschen krebserregend“ wirken. Zehn Jahre später sei empfohlen worden, Forschungen zur potenziellen Schädlichkeit von Dieselabgasen „hohe Priorität“ einzuräumen. Abgesehen von „hinreichenden Beweisen“ für die Verursachung von Lungenkrebs gebe es Hinweise darauf, dass Dieselabgase zu Blasenkrebs führen könnten.

Die deutschen Autobauer wehren sich gegen die Studie: Laut VDA basiert sie auf den Emissionswerten alter Dieselmotoren ohne Filtersysteme. „Diese über acht Jahre alten Motoren repräsentieren in keiner Weise die heute im Markt vorhandene fortschrittliche Dieseltechnologie.“ Neuwagen der ab 2014 verbindlichen Schadstoffklasse Euro 6 stoßen demnach 98 Prozent weniger Partikel, flüchtige Kohlenwasserstoffe und Kohlenmonoxid aus als Fahrzeuge vor Einführung der Abgasnorm vor 20 Jahren.

Die IARC forscht auch nach möglichen Krebsgefahren durch Benzin, das 1989 als „möglicherweise krebserregend“ klassifiziert wurde. An dieser Einstufung habe sich durch neuere Forschungen nichts geändert, so dass Benzin im Gegensatz zu Diesel bislang nicht definitiv als krebserregend eingestuft werde.

 

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