OTC-Hersteller

Hedrin: Stada trennt sich von Sanofi

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Berlin -

Stada vertreibt sein Läusemittel Hedrin künftig auch in Belgien, Spanien und Portugal selbst. Die Vertriebsvereinbarung mit Sanofi für die entsprechenden Länder wurde in der vergangenen Woche vorzeitig beendet.

Sanofi hatte die Lizenzrechte für diese Länder von Thornton & Ross erworben; der britische Hersteller gehört seit 2013 zu Stada. Seit dem 17. Januar haben die Tochterfirmen Eurogenerics in Belgien, Ciclum Farma in Portugal und Laboratorio Stada in Spanien den Vertrieb übernommen. Letztere war erst im November wegen der Streitigkeiten um die katalanische Unabhängigkeitsbewegung von Barcelona nach Madrid gezogen. Die Markennamen Silikom in Belgien, Piky in Portugal und Neositrin in Spanien bleiben bestehen, teilte Stada mit.

Neben Viruprotect war Hedrin die wichtigste Markteinführung von Stada im vergangenen Jahr. Das Portfolio besteht aus Hedrin Once, das Läuse und Nissen bekämpft, sowie aus Hedrin Protect & Go, das zur Vorbeugung genutzt wird. Hedrin Once wirkt mit einer Kombination aus Dimeticon und Penetrol. So sollen innerhalb von 15 Minuten auch Lauseier bekämpft werden. Durch die Kombination mit Penetrol ist Hedrin Once laut Stada effektiver als Mittel, die nur auf Dimeticon basieren.

Hedrin Protect & Go wiederum dient der Prävention bei der Gefahr von Lausbefall und arbeitet mit einer Wirkstoffformel aus Dimeticon und Avtivdiol in einer Dosierung von 1 Prozent. Die Substanz löst bestimmte Komponenten der wasserundurchlässigen Lipidschicht der Körperoberfläche der Laus ab. Die Fähigkeit, den Wasserverlust durch die Körperoberfläche zu verhindern, wird eingeschränkt und die Läuse können sich nicht mehr festsetzen. Es wird wie ein Conditioner nach der Wäsche in die Haare gesprüht und trocknen gelassen.

Thornton & Ross hatte Hedrin unter verschiedenen Markennamen seit Längerem in Großbritannien und 12 weiteren europäischen Ländern vertrieben. Die Beendigung des Lizenzvertrages ist im Rahmen der Strategie zur Internationalisierung des OTC-Geschäfts erfolgt. „Die Internationalisierung erfolgreicher Produkte ist für Stada, neben den Biosimilars, einer der Geschäftsbereiche mit dem größten Wachstumspotential“, so Vorstandschef Claudio Albrecht.

Das Läusemittel nehme dabei eine besondere Rolle ein: „Hedrin ist im Konzern das erste echte paneuropäische Produkt und zeigt den Weg, den wir auch mit anderen Produkten wie Fultium, Viruprotect oder Ladival einschlagen möchten“, erläutert Albrecht. Hedrin Once und Hedrin Protect & Go hatte Stada für den deutschen Markt übernommen und damit Marktführer Nyda sowie die Konkurrenz Goldgeist von Eduard Gerlach und Licener von Hennig angegriffen.

Seit August vergangenen Jahres ist Hedrin Once erstattungsfähig. Krankenkassen übernehmen die Kosten für „Kinder ab sechs Monaten bis zum vollendeten zwölften Lebensjahr und für Jugendliche mit Entwicklungsstörungen bis zum vollendeten 18. Lebensjahr zur physikalischen Behandlung des Kopfhaares bei Kopflausbefall“, heißt es in der Anlage V zu Hedrin Once Liquid Gel.

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