Apothekenzahlen

40 Prozent in Filialverbünden

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Berlin -

Der Apotheker in seinen Apotheken: 15 Jahre ist es her, dass das Mehrbesitzverbot unter der damaligen Gesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) gelockert wurde. Auch wenn sich der Trend zur Filialisierung abgeschwächt hat: 40 Prozent aller Apotheken in Deutschland gehören mittlerweile einem Verbund mit mehreren Betriebsstätten an.

Wie aus den aktuellen Zahlen der ABDA hervorgeht, gab es zum Jahreswechsel 19.423 Apotheken, davon 14.882 Haupt- und Einzelapotheken sowie 4541 Filialen. Offizielle Lesart ist, dass nach wie vor weniger als jede vierte Apotheke als Filiale betrieben wird.

Genauso richtig ist aber, dass nur noch 11.655 Apotheken als Einzelbetriebe geführt werden und 7768 Betriebsstätten einem Verbund angehören – das sind 40 Prozent aller Apotheken in Deutschland. Davon entfallen 57 Prozent auf eine 2er-, 26 Prozent auf eine 3er-und 16 Prozent auf eine 4er-Gruppe. Oder anders ausgedrückt: 7 Prozent aller Apotheken in Deutschland gehören zu einer Mini-Kette aus vier Apotheken.

Von den 14.882 selbstständigen Apothekern betreiben 3227 neben ihrer Hauptapotheke eine oder mehrere Filialen, das sind knapp 22 Prozent. Im Vorjahresvergleich ging die Zahl der Inhaber von Einzelapotheken um 2,8 Prozent zurück, auch die Zahl der Inhaber von zwei Apotheken war mit minus 2,2 Prozent rückläufig. Die Zahl der Inhaber von drei beziehungsweise vier Apotheken legte dagegen erneut leicht zu.

Betrachtet man die vergangenen zehn Jahre, ergibt sich aber ein eindeutiges Bild: Die Gesamtzahl der Apotheken war um 10,1 Prozent rückläufig, dahinter steht ein Minus von 21 Prozent bei den Haupt- und Einzelapotheken und ein Plus von 59 Prozent bei den Filialen. Die Zahl der Selbstständigen mit nur einem Standort ging sogar um 29 Prozent zurück, während die Zahl der Inhaber von Filialverbünden um 41 Prozent zulegte.

In der Summe wuchs die Zahl der Apotheken in Filialverbünden (einschließlich Hauptapotheke) um 51 Prozent. Dabei legten 2er-Verbünde um 23,1 Prozent zu, 3er-Verbünde um 81 Prozent und 4er-Verbünde um 228 Prozent.

In absoluten Zahlen ausgedrückt: Seit 2008 sind 2179 Apotheken verschwunden, dahinter steht ein Minus von 3869 Haupt- und Einzelapotheken, das durch 1690 neue Filialen teilweise kompensiert wurde. Die Entwicklung lässt sich wiederum aufschlüsseln in 4813 weniger Einzelapotheken und 944 zusätzliche Hauptapotheken in Filialverbünden. Oder anders ausgedrückt: 2018 wurden 2634 Apotheken mehr in Filialverbünden geführt als 2008: Neu hinzugekommen sind 838 Apotheken in Verbünden von zwei Betriebsstätten sowie 912 beziehungsweise 884 Apotheken in den beiden entsprechend größeren Gruppen.

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