Interview Marcus Freitag (Phoenix)

Phoenix-App: „Kundenpotenzial von 30 Millionen Deutschen“

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Berlin -

Mit der App „Deine Apotheke“ und einer eigenen Bestellplattform über Payback ist Phoenix der Konkurrenz voraus. Im Interview mit APOTHEKE ADHOC erklärt Deutschlandchef Marcus Freitag die Funktionen der App und warum sich die Teilnahme für Apotheken lohnen soll.

ADHOC: Warum sollten Apotheken sich an dem Projekt beteiligen?
FREITAG: Weil sie auf zwei große Trends im Markt reagieren müssen. Der erste: Immer mehr Menschen in Deutschland bestellen Medikamente und Gesundheitsprodukte per Klick. Mehr Kunden, die bei Versandhändlern bestellen, bedeuten immer weniger Geschäft in der Apotheke vor Ort. Auf diesen Trend müssen stationäre Apotheken reagieren – am besten, indem sie ebenfalls Online-Services anbieten. Mit der App „Deine Apotheke“ bietet Phoenix allen Apotheken in Deutschland einen einfachen Online-Vertriebsweg. Wir unterstützen die Apotheken damit bei der Digitalisierung, auch mit Blick auf künftige Entwicklungen wie zum Beispiel das elektronische Rezept. So können sie sich im Markt besser positionieren, insbesondere gegenüber dem ausländischen Versandhandel. Das ist übrigens ein wesentlicher Grund dafür, dass Phoenix sein digitales Serviceangebot für alle Apotheken in Deutschland geöffnet hat.

Ein zweiter wichtiger Trend sind Programme zur Kundenbindung. Und da hat Payback als größtes und beliebtestes Bonusprogramm eine enorme Reichweite. Derzeit sammeln mehr als 30 Millionen Deutsche Payback-Punkte. Das ist ein Kundenpotenzial, das Apotheken künftig direkt ansprechen und nutzen können. Apotheken, die Ihren Kunden die Möglichkeit bieten, Payback-Punkte zu sammeln, können mehr Kunden gewinnen und damit auch mehr Umsatz generieren.

ADHOC: Welche Zielgröße schwebt Ihnen bezüglich der Teilnehmerzalen vor?
FREITAG: Natürlich wollen wir möglichst vielen Verbrauchern eine bequeme und sichere Möglichkeit bieten, sich mit Medikamenten und Gesundheitsprodukten zu versorgen. Insofern streben wir schon an, dass die App flächendeckend angeboten wird. Mit den bislang rund 3000 Apotheken, die sie heute schon einsetzen, sind wir da auf einem guten Weg.

ADHOC: Wie und ab wann wird der Erfolg des Projekts evaluiert?
FREITAG: Beide Angebote sind digitale Services. Entsprechend ist ein permanentes Monitoring in Echtzeit möglich und genau das führen wir durch.

ADHOC: Wo sehen Sie die Unterschiede zu anderen Projekten wie Callmyapo von Noventi und ARZ Darmstadt, der Initiative „Pro AvO“ von Gehe, Noventi, Rowa, Sanacorp und Wort & Bild sowie dem „Zukunftspakt Apotheke“ von Noweda und Burda?
FREITAG: Mit „Deine Apotheke“ und Payback bieten wir Apotheken zwei konkrete und strategisch wichtige Instrumente: einen digitalen Vertriebsweg und ein Programm, mit dem sie Kunden gewinnen und binden können, die sie ohne Payback nicht erreichen würden. Beide Services bauen auf bereits bewährten Angeboten auf und sind einfach umzusetzen. Auch die Vorteile für die Verbraucher liegen klar auf der Hand: Sie können sich bequem und sicher mit Medikamenten und Gesundheitsprodukten versorgen. Gleichzeitig haben sie die Möglichkeit, in der Apotheke Payback-Punkte zu sammeln und einzulösen. Auch hier zahlt sich der große Payback-Verbund mit vielen starken Partnern aus. Denn selbstverständlich können in einer teilnehmenden Apotheke auch Punkte eingelöst werden, die mit Einkäufen bei anderen Partnern gesammelt wurden.

Und das ist noch nicht das Ende der Geschichte. Vor allem mit der App bieten wir Apotheken eine klare Strategie für künftige digitale Angebote. Dazu gehört zum Beispiel der Apothekenfinder, der in Kürze in die App integriert wird. Damit können Patienten schnell und bequem die nächste „Deine Apotheke“-Offizin lokalisieren. Ein anderes Beispiel: das elektronische Rezept, das 2020 realisiert werden soll. Auch das kann einfach in die App integriert werden.

ADHOC: Welchen Vorteil haben die Kunden vom Punktesammeln bei Präsenzapotheken, die sie bei Versendern nicht haben?
FREITAG: Patienten können in den teilnehmenden Apotheken Payback-Punkte auf rezeptfreie Arzneimittel und auf alle weiteren apothekenüblichen Freiwahlprodukte erhalten. Dabei haben sie alle zusätzlichen Vorteile, die sie in einer Präsenzapotheke immer bekommen: gute Beratung, schnelle Verfügbarkeit und bequeme, zeitgemäße Versorgung.

In der stationären Apotheke und über die Chat-Funktion der App können Patienten Fragen stellen zum Produkt, das sie benötigen und werden entsprechend vom Apotheker fachlich gut beraten. Sie erhalten ihr Medikament gewohnt schnell – in aller Regel noch am gleichen Tag. Und mit der App können Patienten ihre Medikamente und Gesundheitsprodukte jetzt per Klick bequem von zu Hause aus bestellen. Bei Apotheken, die einen Botendienst anbieten, können sie sich die Bestellung sogar nach Hause oder ins Büro liefern lassen.

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