Apothekenkooperationen

Franchise-Zoff in München

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Berlin -

Während sich andere Franchise-Konzepte in München schwer tun, sind die Bienen-Apotheken um Apotheker Michael Grintz eine regionale Größe. Rund 20 Apotheken machen mit, die über den Verein „Apothekerei“ außerdem mit den farma-plus-Apotheken in München zusammenarbeiten. Doch die Pleite einer Apotheke führte unlängst zu Unstimmigkeiten.

Farma-plus-Chef Horst Tiedtke wohnt selbst in München und hält dort einige Mietverträge. Zusammen mit Grintz wollte er weitere Standorte für farma-plus entwickeln. Über die „Apothekerei“ sollen für die Apotheken beider Kooperationen Rückvergütungen mit der Industrie vereinbart werden.

Grintz hatte vorübergehend sogar eine seiner Bienen-Apotheken zu farma-plus umgeflaggt, um in der Sonnenstraße ein anderes Konzept zu versuchen. Letztlich sei aber einfach der Standort nicht gut gewesen, sagt er heute.

Für farma-plus lief es in der bayerischen Landeshauptstadt nicht wie erhofft: Von den zwischenzeitlich fünf Franchisenehmern gibt es heute noch zwei, am Kurfürstenplatz und im V-Markt Nord. Die Apotheke im Fuchsbau hat schon länger zu, Ende Dezember sind zwei weitere verschwunden, weil der Inhaber Dr. Christian Heinrici Insolvenz anmelden musste.

Heinrici wollte in München einen Neuanfang wagen, nachdem er seine Apotheke im nordrhein-westfälischen Ratingen aufgegeben hatte. Doch obwohl der Standort Tiedtke zufolge gut lief, kam der Apotheker nicht mehr auf einen grünen Zweig. Die Apotheke in Trudering steht heute leer, die Apotheke im V-Markt Süd wurde geschlossen und neu vermietet.

Was diesen Standort betrifft, hatten die Beteiligten wohl unterschiedliche Vorstellungen: Tiedtke war davon ausgegangen, dass die neue Inhaberin wieder eine farma-plus-Apotheke eröffnen würde. Doch Apothekerin Olivia Wendrich, die in Unterhaching auch eine Bienen-Apotheke betreibt, hat offenbar andere Pläne. Eine farma-plus-Apotheke wird es im V-Markt Süd jedenfalls nicht mehr geben.

Das findet Tiedtke nicht in Ordnung: Seine Kooperation habe selbst Geld in die Entwicklung der Apotheke gesteckt. Dass sich Grintz den neuen Mietvertrag für die Bienen geschnappt habe, sei so nicht abgesprochen gewesen. „Ich werde mit Grintz keine Apotheken mehr machen“, kündigt Tiedtke an. Das Projekt „Apothekerei“ sei für ihn beendet.

Grintz sieht das entspannt: Eine vertragliche Verbindung habe es zwischen den Konzepten ohnehin nie gegeben, die Apotheker vor Ort arbeiteten aber weiter gut zusammen.

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