Hauptversammlung

Bayer-Chefaufseher entschuldigt sich für Kursverluste

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Bonn -

Der Aufsichtsratsvorsitzende von Bayer, Werner Wenning, hat sich bei den Aktionären des Pharma- und Agrarchemiekonzerns entschuldigt. Bayer habe an der Börse starke Kursverluste hinnehmen müssen, „das bedauern wir sehr”, sagte Wenning zum Auftakt der Hauptversammlung in Bonn.

Vorstandschef Werner Baumann betonte, es gebe angesichts der Kursverluste „nichts zu beschönigen”. Er stellte den Kauf des US-Konkurrenten Monsanto aber dennoch als richtigen Schritt dar, um langfristig voranzukommen.

Bayer hat in den USA zwei Gerichtsschlappen hinnehmen müssen - Krebskranke hatten Schadenersatz wegen des glyphosathaltigen Monsanto-Produkts Roundup gefordert, in dem sie den Grund für ihre Erkrankung sehen. Vor allem wegen dieser beiden Urteile ist der Kurs der Bayer-Aktie im Keller, binnen eines Jahres hat sie mehr als ein Drittel an Wert verloren. Bayer legt gegen beide Urteile Rechtsmittel ein.

Allerdings hob Baumann wie gewohnt hervor, dass Glyphosat „bei sachgerechter Anwendung ein sicheres Produkt” sei. Mit Blick auf die krebskranken Kläger sagte Baumann: „Glyphosat-basierte Produkte sind nicht der Grund für ihre schweren Erkrankungen.” In den USA muss sich Bayer mittlerweile insgesamt 13.400 Produkthaftungsklagen stellen.

Auch mit Blick auf die Rechtsrisiken durch die Monsanto-Übernahme hatten Großaktionäre von Bayer im Vorfeld der Hauptversammlung Widerstand angekündigt. Der traditionell hohe Zustimmungswert für den Vorstand könnte daher bei dem diesjährigen Aktionärstreff einbrechen. Dies wäre ein herber Dämpfer für Konzernchef Baumann.

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