Telemedizin

Apotheken für Gesundheitsterminals gesucht

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Berlin -

Seit einem Jahr stehen Kassenterminals in Apotheken. Der Anbieter, die Deutsche Gesellschaft für Infrastruktur und Versorgungsmanagement (DeGIV), hat nun eine große Kasse als Partner gewinnen können. Besonders für die Bundesländer Schleswig-Holstein, Hamburg und Sachsen werden Apotheken gesucht, die das Gerät kostenfrei bei sich aufstellen wollen. Wegen der Kassen verzögern sich die Pläne des Herstellers.

Ursprünglich wollte die DeGIV bis Jahresende 500 Terminals deutschlandweit aufstellen. Bis dato wurden aber erst 50 Apotheken mit den Geräten ausgestattet. „Der alte Plan kann nicht eingehalten werden, da der neue Partner nicht im zweiten, sondern erst im dritten Quartal eingestiegen ist“, erklärt DeGIV-Geschäftsführer Dieter Rittinger. Andere Kassen, mit denen man im Gespräch sei, benötigten für den Vertragsabschluss länger als erwartet. Somit würden bis Ende Dezember vermutlich nur noch 150 Terminals neu aufgestellt werden.

Welche Kasse die DeGIV gewinnen konnte, will Rittinger noch nicht sagen. Das wolle der Partner selbst kommunizieren. „Es ist eine der größten deutschen Kassen, die insbesondere in den Regionen Norddeutschland und Sachsen Apotheken für die Terminals sucht“, so Rittinger.

Das Gesundheitsterminal besteht aus einem Touchpad, einem Lesegerät für die elektronische Gesundheitskarte (eGK), einem Unterschriftenfeld, einem Drucker für Belege und einer Kamera, mit der Dokumente gescannt und Fotos für die eGK erstellt werden können. Über eine eigene Datenleitung der DeGIV werden die Informationen an die Krankenkasse geschickt. Die Handhabung der Terminals ist laut Rittinger sehr einfach und erfordere keine Anleitung durch das Personal. Das bestätigt auch Apothekerin Elisabeth Schmidt von der Meinhard-Apotheke.

Apotheken, die den Service für ihre Kunden anbieten wollen, können sich bei der DeGIV um ein Terminal bewerben. „Wir werden künftig Neuinstallationen mit den teilnehmenden Krankenkassen abstimmen“, erklärt Rittinger. Denn die Kassen hätten eigene Vorstellungen, in welchen Regionen sie ein Terminal wünschten. „Das werden wir mit den Standorten der Apotheken abgleichen, die sich bei uns beworben haben“, sagt er.

Steht eine Apotheke nicht an einem priorisierten Standort, erhalte sie nicht sofort, sondern erst mit der nächsten Welle ein Gerät. „Wenn sich Apotheken initiativ um ein Terminal bewerben, erhalten sie auf der Warteliste Extrapunkte und rücken vor“, erklärt Rittinger.

Für die Apotheken sind die aufgestellten Terminals kostenlos. Finanziert werden sie von den teilnehmenden Krankenkassen. Bisher bieten ausschließlich Betriebskrankenkassen den Service an: die BKK Werra-Meissner, BKK Linde, BKK Augsburg, BKK Wirtschaft & Finanzen und die Thüringer BKK.

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