Blutzuckerteststreifen

Contour: Ascensia statt Bayer

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Berlin -

Der Pharmakonzern Bayer hat seine Diabetessparte komplett an Panasonic Healthcare verkauft. Nach mehr als 20-jähriger Partnerschaft im Bereich Entwicklung wurde jetzt das eigenständige Unternehmen Ascensia Diabetes Care gegründet. Die Firma mit Hauptsitz in Basel wird künftig Blutzuckermessstreifen und Stechhilfen anbieten.

Panasonic Healthcare gehört dem US-Finanzinvestor KKR und dem gleichnamigen japanischen Elektronikkonzern. Der Verkauf wurde für rund eine Milliarde Euro abgeschlossen. Übernommen wurden die Contour-Blutzuckermessgeräte und -sensoren, die Messgeräte Breeze 2 und Elite sowie Microlet-Stechhilfen.

„Mit diesem Schritt setzen wir einen wichtigen Meilenstein für beide Unternehmen“, sagte Michael Kloss, der den gesamten Geschäftsbereich leitet. Die deutsche Niederlassung bleibt in Leverkusen. Ascensia zieht mit rund 130 Mitarbeitern in ein neues Gebäude. Die Engländerin Sarah Millington übernimmt die Geschäftsführung. Sie hatte den Bereich hierzulande zuvor bereits geleitet.

2014 betrug der Umsatz der Sparte 909 Millionen Euro, der Hauptanteil wurde mit dem Contour-Sortiment erzielt. Die Produkte werden in 125 Ländern vertrieben; rund 1500 arbeiten in dem Geschäftsbereich. Insgesamt lagen die Erlöse von Bayer bei rund 42,2 Milliarden Euro. Davon entfallen knapp die Hälfte auf den Pharma- und OTC-Bereich.

Bayer hat mehrere Anläufe genommen, um die Sparte an den Mann zu bringen. Inzwischen gibt es viele Anbieter auf dem Markt. Zu den großen Konkurrenten zählen Roche sowie Johnson & Johnson (J&J) und Abbott. Hierzulande ist das Geschäft seit dem weitgehenden Ausschluss aus der Erstattung und dem zunehmenden Druck auf die Ärzte schwierig geworden. Zuletzt hatte Bayer damit begonnen, die komplette Linie auf Contour Next umzustellen.

Die Gesundheitssparte von Panasonic wurde bereits 1969 unter dem Namen Matsushita Electronics gegründet und 2012 mit den übernommenen Geschäftsbereichen des Mitbewerbers Sanyo verschmolzen. Der Umsatz lag zuletzt bei umgerechnet rund 830 Millionen Euro, der operative Gewinn bei 60 Millionen Euro.

Hierzulande hat Panasonic unter anderem Blutdruckmesser, Schmerzgeräte, Elektrozahnbürsten und Massagesessel im Sortiment. 2013 hatte KKR für 1,2 Milliarden Euro 80 Prozent der Anteile übernommen; Panasonic will sich auf seine anderen Geschäftsbereiche fokussieren, bleibt aber mit 20 Prozent beteiligt.

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