Anarchie in der Offizin

Apothekerin hustet Kunden was

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Berlin -

Im schwedischen Åre findet derzeit die Alpine Ski-WM statt. 471 Sportler treffen in der Winterkälte auf viele Fans, sogar der schwedische König wurde gesichtet. Ein Schweizer Journalist erzählt von einem ungewöhnlichen Apotheken-Erlebnis.

Im „Tagblatt“ schildert Claudio Zanini in „Wenn der Apotheker beliebter ist als der König“: „Husten und Niesen gehört gewissermaßen zum Sound von Åre.“ Der Reporter hustet fleißig mit. Also schnell in die Apotheke: „Der Laden ist hoffnungslos überfüllt. Das Zettelsystem spuckt zwar Nummern aus, auf der Anzeige über dem Schalter blinkt aber durchgehend 001. Es herrscht Anarchie.“

Der Schweizer reiht sich in drei wuchernden Schlangen ein und hofft das Beste. Hustensaft besorgen ist im WM-Austragungsort offenbar ein Tagesprojekt, nimmt er seufzend hin. Beim Warten stellt er fest, dass die meisten Leidgenossen keine Schweden sind. Vielleicht haben die ja auch vorgesorgt und Erkältungsmittel-Vorräte angelegt.

Schließlich kommt der Reporter dran, die Apothekerin fragt nach den Symptomen. Husten. Aber welcher? Es gibt schließlich trockenen Husten, nicht enden wollenden Husten, Räusper-Husten und viele andere Varianten. Sitzt der Husten tief, kratzt der Hals, gibt es weitere Symptome? Andere Länder, andere Sitten. Oft husten die Kunden in der Offizin vor, in Schweden läuft es umgekehrt. Zanini schildert: „Die Frau führt drei verschiedene Hustenarten vor. Großartiges Laientheater. Ich entscheide mich für Variante 2, das kommt am nächsten.“ Dickes Lob vom Reisenden: „Der Hustensaft hilft, die Apothekerin muss eine Königin sein.“

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