Noweda und Burda mischen Apothekenmarkt auf Lothar Klein, 20.09.2018 15:14 Uhr
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Zukunftspakt: Kay Labinsky (BurdaLife), Karl Josef Paulweber und Dr. Michael P. Kuck (beide Noweda), Philipp Welte (Burda) und Joachim Wörtz (Noweda), v.l.n.r. Foto: Noweda
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Mit Magazin und Plattform wollen Kuck und Welte den Apotheken neue Instrumente an die Hand geben. Foto: Noweda
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Die neue Bestellplattform unter der Domain „IhreApotheken.de“ ermögliche es Patienten und Apothekenkunden bundesweit, in einer Vor-Ort-Apotheke ihrer Wahl Arzneimittel und apothekenübliche Waren vorzubestellen. Screenshot
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Hinter der Leitidee „Gemeinsam. Stärker.“ stehe eine umfassende Initiative zur Stärkung der Apotheken vor Ort, teilten die Partner mit. Foto: Noweda
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Neben dem Bestellportal gehört zur Offensive das neue Apothekenmagazin „Mylife“. An den Start gehen soll das Projekt bereits im Frühjahr 2019. Foto: Noweda
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Als Partner holt sich die Genossenschaft mit Burda einen der großen Verlage in Deutschland an Bord. Foto: Burda
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Über das Bestellportal besteht optional die Möglichkeit, sich die bestellten Artikel per Botendienst nach Hause liefern zu lassen, sofern die ausgewählte Vor-Ort-Apotheke diesen Service anbietet. Foto: APOTHEKE ADHOC
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Apothekenkunden stehe damit über die Online-Plattform „IhreApotheken.de“ anders als bei Versandapotheken ein größtmögliches Sortiment zur Verfügung. Darüber hinaus erfolge die Versorgung deutlich schneller als durch jede Versandapotheke. Foto: Shop-Apotheke
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Der Kampf um die Vorherrschaft auf dem Markt für Apotheken-Apps ist im vollen Gange: Jetzt schließen sich Noventi und ARZ Darmstadt mit dem Ziel zusammen, das Beste aus Callmyapo und Apojet zu bündeln. Foto: APOTHEKE ADHOC
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Damit seien die beiden „derzeit marktführenden Apps“ – mit nach Firmenangaben inzwischen annähernd 4000 Apotheken als Nutzern – voll kompatibel und es bestehe die Möglichkeit, über beide Apps einen einheitlichen digitalen Zugang in die Apotheken zu schaffen. Fotos: APOTHEKE ADHOC
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Auch Linda hat eine App auf dem Markt, ganz nach dem Konzept Linda 24/7. Nach Verzögerungen gingen im Juni die „digitalen Filialen“ an den Start. Foto: APOTHEKE ADHOC
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77 Prozent der Apotheker und PTA sind laut APOSCOPE-Umfrage der Meinung, dass Verbraucher sich im Internet künftig nicht mehr nur informieren, sondern auch online einkaufen oder vorbestellen werden. Heute nutzt laut Umfrage jede zweite Apotheke elektronische Formate, um Kunden und Patienten zu informieren. Grafik: APOSCOPE
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85 Prozent der Umfrageteilnehmer fänden elektronische Vorbestellformate für die Apotheke hilfreich. Als sinnvolle digitale Dienstleistungsangebote werden vor allem Apps (72 Prozent) und digitale Medikationsplaner (67 Prozent) gesehen. Grafik: APOSCOPE
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Der Markt von Kundenzeitschriften ist umkämpft. „Mit dem neuen Apothekenmagazin Mylife bieten wir eine innovative Alternative in einem attraktiven Markt, in dem bislang eine Monopolstruktur besteht“, so Burda-Vorstand Philipp Welte. Foto: APOTHEKE ADHOC
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Mylife wird ab dem Frühjahr 2019 erscheinen. Für das gemeinsame Apothekenmagazin in Konkurrenz zur Apotheken Umschau hatten Noweda und Burda die Gründung eines Joint Ventures angemeldet, der das Bundeskartellamt zugestimmt hat. Foto: APOTHEKE ADHOC
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Im Kampf um Abnehmer versuchte die Neue Apotheken Illustrierte (NAI), Apotheken mit einem ungewöhnlichen Probeabo zu ködern. Foto: APOTHEKE ADHOC
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Mit dem kostenfreien Probeabo stemmt sich die ABDA-Tochter Avoxa gegen den Niedergang der NAI. Die NAI kommt auf knapp 900.000 verkaufte Hefte pro Monat sowie 200.000 Freiexemplare. Foto: APOTHEKE ADHOC
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Die Apothekenkooperation Linda hat ihr Magazin mittlerweile eingestellt. Stattdessen geht nun auch die Umschau in die Linda-Apotheken. Foto: APOTHEKE ADHOC
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Die Apotheken Umschau ist nach Verlagsangaben Deutschlands Gesundheitsmagazin Nummer 1. Monatlich werden demnach rund 9,2 Millionen Exemplare verkauft, was knapp 20 Millionen Lesern entspricht. Foto: Christof Stache
Berlin - Noweda und Burda wollen gemeinsam den Apothekenmarkt mit einer Handelsplattform erobern. Dazu haben beide Unternehmen den „Zukunftspakt Apotheke“ gegründet. Hinter der Leitidee „Gemeinsam. Stärker.“ stehe eine umfassende Initiative zur Stärkung der Apotheken vor Ort, teilten die Partner mit. Neben dem Bestellportal gehört zur Offensive das neue Apothekenmagazin „Mylife“. An den Start gehen soll das Projekt bereits im Frühjahr 2019. Seit Monaten war in der Branche über einen derartige Initiative spekuliert worden.
Im Rahmen dieser Initiative bündeln Burda und Noweda ihre publizistische Expertise und die Reichweite der „größten deutschen Apothekenkooperation mit über 9000 Apothekern“. Herauskommen würden ein modernes Apothekenmagazin, eine bundesweite Bestellplattform für Arzneimittel und apothekenübliche Waren sowie weitere Angebote und Dienstleistungen konzipiert, heißt es in einer gemeinsamen Erklärung. Mit dem „Zukunftspakt Apotheke“ könnten Vor-Ort-Apotheken ihre Vorteile, wie die sofortige beziehungsweise sehr kurzfristige Warenverfügbarkeit, ihre hohe fachliche Kompetenz und ihre Nähe zu Kunden und Patienten gegenüber dem wachsenden Versandhandel bestmöglich ausspielen.
Noweda-Vorstandschef Dr. Michael P. Kuck erklärt dazu: „In Deutschland ist die Zahl der Vor-Ort-Apotheken auf dem tiefsten Stand seit fast 30 Jahren – Tendenz weiter fallend. Wird diese Entwicklung nicht gestoppt, ist es nur eine Frage der Zeit, bis die heute noch sehr gut funktionierende flächendeckende Versorgung der Bevölkerung mit Arzneimitteln über die Vor-Ort-Apotheken ernsthaft in Gefahr gerät. Dabei bieten die Vor-Ort-Apotheken unersetzbare Dienstleistungen, zum Beispiel die unmittelbare Versorgung und Beratung nach dem Arztbesuch und den Notdienst an Sonn- und Feiertagen. Mit dem ‚Zukunftspakt Apotheke‘ werden wir gemeinsam mit Hubert Burda Media zur Sicherung dieser sozialen Infrastruktur beitragen, auf die sich täglich Millionen Menschen verlassen. Der ‚Zukunftspakt Apotheke‘ steht daher allen Vor-Ort- Apotheken offen und dazu weiteren strategischen Partnern, die unsere Auffassung teilen, dass das System der inhabergeführten Vor-Ort-Apotheken im Interesse der Patienten in Deutschland unverzichtbar ist.“
Burda-Vorstand Philipp Welte ergänzte: „Die Stärke unserer Initiative ‚Zukunftspakt Apotheke‘ liegt in der Bündelung der Kernkompetenzen unserer beiden Unternehmen. Mit dem neuen Apothekenmagazin Mylife bieten wir eine innovative Alternative in einem attraktiven Markt, in dem bislang eine Monopolstruktur besteht.“
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