Chefin vergibt Filialleiterin im Gerichtssaal APOTHEKE ADHOC, 20.03.2018 14:21 Uhr
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Tageseinnahmen gestohlen: Um knapp 70 000 Euro hat eine 53-Jährige Filialleiterin einer Holzkirchner Apotheke ihre Chefin erleichtert. Foto: Elke Hinkelbein
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Die Apothekerin versuchte zunächst ihre Taten zu verschleiern und erzählte der Polizei eine abenteuerliche Geschichte vom sexuellen Missbrauch und Erpressung.
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Nachdem sie aufgeflogen war, hat die Apothekerin den komplette Fehlbetrag innerhalb von drei Monaten zurückgezahlt hat. Foto: APOTHEKE ADHOC
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Das Amtsgericht Miesbach hat die 53-Jährige zu einem Jahr und zehn Monate, ausgesetzt zur Bewährung, verurteilt. Zusätzlich muss sie 3 500 Euro an den Verein für Jugend- und Familienhilfe Miesbach zahlen. Foto: Elke Hinkelbein
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Auf Bewährung verurteilt: Apotheker Dr. Karel A. hat zwischen März 2015 und August 2016 in 78 Fällen diverse BtM bestellt, um diese selbst zu konsumieren. Foto: APOTHEKE ADHOC
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Jetzt hat ihn das Amtsgericht Hannover wegen Untreue in 78 Fällen und fünf Urkunden-Fälschungen zu zwei Jahren auf Bewährung verurteilt. Foto: APOTHEKE ADHOC
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Durch den Betrug entstand seinem Arbeitgeber ein Schaden in Höhe von 51.000 Euro. Foto: Marcus Witte
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Geld für die Liebe: Eine Apothekenangestellte hat 14.000 Euro aus dem Tresor einer Freiburger Apotheke gestohlen. Ihr Freund hatte finanzielle Schwierigkeiten. Foto: APOTHEKE ADHOC
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Das Freiburger Amtsgericht hat sie zu einer Geldstrafe von 8250 Euro verurteilt. Der mitangeklagte Freund bekam acht Monate auf Bewährung. Foto: Elke Hinkelbein
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Über Monate hinweg klaute eine PKA in einer Berliner Apotheke Geld und Waren. Foto: Elke Hinkelbein
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„Das Geld wurde offenbar abgezwackt, bevor es für die Bank fertig gemacht wurde“, weiß der Apotheker heute. Foto: APOTHEKE ADHOC
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Das Steuerbüro meldete zwar relativ früh Ungereimtheiten beim Kassenstand. Foto: Thorben Wengert / pixelio.de
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Aber man vermutete zunächst einen Fehler beim neuen Warenwirtschaftssystem. Foto: Elke Hinkelbein
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Auch Waren ließ die PKA mitgehen, etwa Kosmetik, Vitamine, Kopfschmerztabletten. Foto: Marcus Witte
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Doch auch an Waren des täglichen Bedarfs wie Kaffee bediente sie sich. Foto: APOTHEKE ADHOC
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Als der Apotheker dann mit den früheren Arbeitgebern der PKA sprach, wurde offensichtlich, dass alle dasselbe erlebt hatten. Foto: APOTHEKE ADHOC
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„In einer Apotheke hat sie selbst Toilettenpapier mitgehen lassen“, erzählt der Apotheker. Foto: APOTHEKE ADHOC
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Auch ihren Kollegen hat sie vermutlich Geld gestohlen. Foto: Elke Hinkelbein
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Trotzdem setzt der Apotheker auch weiterhin auf eine vertrauensvolle Zusammenarbeit. „Anders geht es gar nicht“, findet er. Foto: Elke Hinkelbein
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Schließlich könne man kaum verhindern, wenn jemand in die Kasse greife. Foto: Elke Hinkelbein
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Enttäuscht ist der Apotheker allerdings von den Arbeitszeugnissen: „Die sind zu nichts zu gebrauchen“, so sein Fazit. Foto: APOTHEKE ADHOC
Berlin - Um knapp 70.000 Euro hat eine 53-Jährige Filialleiterin einer Holzkirchner Apotheke ihre Chefin erleichtert. Und das alles aus Liebe zu einem Mann. Als ihre Machenschaften aufgedeckt wurden, tischte sie den Ermittlern zunächst eine wilde Geschichte auf. Jetzt wurde die Mutter von drei Kindern zu einer Bewährungsstrafe verurteilt.
Als Filialleiterin war die 53-Jährige dafür zuständig, die Tageseinnahmen einzusammeln und zu verwalten. Sie steckte jedoch immer wieder Geld selbst ein, bis der Buchhalterin der Apotheke auffiel, dass etwas nicht stimmte: Der Soll-Haben-Vergleich wies ein Minus von 68.245 Euro auf. 19 Fälle binnen eines Monats, von August bis September 2016, legte ihr die Staatsanwaltschaft zur Last. Nachdem sie aufgeflogen war, hat die Apothekerin zwar den komplette Fehlbetrag innerhalb von drei Monaten zurückgezahlt, landete aber dennoch vor dem Amtsgericht Miesbach.
Vor Gericht gab sie zu, das Geld gestohlen zu haben. Doch nicht, um sich selbst zu bereichern, sondern für einen Mann: „Sie lernte einen Mann kennen, der immer wieder Geld von ihr haben wollte, ohne sie aber zu erpressen oder ihr zu drohen“, erklärte ihr Verteidiger laut Bericht des Merkur.
Im Vorfeld der Verhandlung hatte die Frau versucht, den Beamten der Polizei Miesbach eine ganz andere Geschichte aufzutischen. Ein Polizist berichtete im Zeugenstand von einer „abenteuerlichen“ Story. So habe die Frau von zwei dunkelhäutigen Männern erzählt, die sie in einen Keller gebracht und sie dort vergewaltigt hätten, berichtet der Merkur. Zudem hätten sie ihr 5000 Euro gestohlen.
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