Nacht- und Notdienstfonds

Neuer NNF-Rekord: 286,51 Euro pro Nachtschicht

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Berlin -

Ins neue Jahr startet die Nacht- und Notdienstpauschale mit einem Rekord: Für das erste Quartal 2017 von Januar bis März erhalten die Apotheken pro geleisteten Voll-Notdienst den Betrag von 286,51 Euro. Damit steigt der Betrag um sieben Euro. Bislang lag der Höchstwert bei 279,47 Euro. Dieser wurde im letzten Quartal 2016 erzielt.

Laut Nacht-und Notdienstfonds (NNF) konnte der Rekord trotz leicht sinkender Packungszahl (-0,63 Prozent) erzielt werden aufgrund des „Arbeitstageeffekts“ im ersten Abrechnungsquartal. Es gab zwei Notdiensttage weniger im Vergleich zum Vorquartal. Die entsprechenden Auszahlungsbescheide werden zum Wochenende den Apotheken zugestellt, teilte der NNF mit. Die Auszahlung des pauschalen Zuschusses erfolgt somit zeitgerecht zum Monatsende Juni 2017. Bei der Berechnung der Notdienstpauschale für das erste Quartal 2017 wurden 101.336 Voll-Nacht- und Notdienste berücksichtigt, die durch 19.886 Apotheken erbracht wurden. Durchschnittlich erhält jede Apotheke knapp 1460 Euro – die Verteilung ist allerdings – je nach Notdienstbelastung – sehr unterschiedlich.

Die Apotheken erhalten für jede abgegebene Rx-Packung einen Zuschuss von 16 Cent, der direkt in den Fonds fließt. Die Gesamtsumme wird durch die Anzahl der insgesamt geleisteten Notdienste geteilt. Diesen Betrag erhalten die Apotheken für jeden geleisteten Notdienst. Im vierten Quartal 2016 hatten die Apotheken insgesamt 104.437 Voll-Notdienste von 20 Uhr bis 6 Uhr geleistet – nur für diese Zeit gibt es den Zuschlag. In der Summe wurden für diesen Zeitraum insgesamt 29,2 Millionen Euro an die Apotheken ausgeschüttet.

Im Gesamtjahr 2016 hat der NNF etwa 116 Millionen Euro eingesammelt. An die Apotheken ausgeschüttet wurden 114,2 Millionen Euro. Im Jahr zuvor hatte der NNF knapp 115 Millionen Euro eingesammelt und 113 Millionen Euro verteilt. Der Zuwachs beruhte auf der um 10 Millionen auf 727 Millionen gestiegenen Zahl von Rx-Packungen.

Im vergangenen Jahr leisteten die Apotheken insgesamt 415.598 Notdienste – 1413 weniger als im Vorjahr. In die Rechnung einbezogen wurden sogenannte Voll-Notdienste, die die Zeit von 20 Uhr am Abend bis sechs Uhr am nächsten Morgen abdecken.

Ausgeschüttet wird daher nicht der ganze Betrag. Insgesamt werden abzüglich Verwaltungsaufwand etwa 114 Millionen Euro an die notdienstleistenden Apotheken ausgezahlt. Im Vergleich zum Vorjahr erhalten Apotheken 275,02 Euro pro Notdienst – ein Plus von etwa vier Euro. Dem NNF fehlen dennoch etwa 6000 Euro. Die fehlenden Einnahmen sorgen für offene Forderungsbeträge gegenüber den Apotheken.

Der NNF beschäftigt 13 Mitarbeiter. Das vergangene Jahr schloss der Fonds mit einem Überschuss von 481.000 Euro, der Grund sind Veränderungen der Risikorücklagen. Die Mehreinnahmen in Höhe von etwa 101.000 Euro stammen aus zusätzlichen Zinseinnahmen, erhobener Gebühren für die Schätzung, Widerspruchsbearbeitung, Mahnungen sowie Insolvenz und Vollstreckung. Zudem hat der NNF 380.000 Euro eingespart. Unter anderem wurde für die Bereiche Personal und IT weniger Geld ausgegeben.

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