Oldenburg

Bombendrohung: Polizei räumt Apotheke

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Berlin -

Als Apotheker Arnd Siegel das Blaulicht vor der Tür gesehen hat, rechnete er zunächst mit einem Unfall. „Ich habe aber gar keinen Knall gehört“, sagt der Inhaber der Oldenburger Jupiter-Apotheke. Als plötzlich mehrere Polizisten in die Apotheke strömten, war schnell klar, dass es etwas Ernstes war. In der benachbarten Bank gab es eine Bombendrohung. Der Inhaber und sein Team sowie die Ärzte im Haus mussten das Gebäude sofort verlassen.

Gestern früh gegen 9 Uhr kamen mehrere Polizeikräfte in die Apotheke. Sie informierten Siegel über die Bombendrohung im Nachbarhaus. „Wir liegen hier Mauer an Mauer“, so der Apotheker. Er und seine acht Mitarbeiter wurden angewiesen, sich in einem Supermarktcafé zu sammeln. „Das war sehr tumultig. Ich konnte die Apotheke gerade noch zuschließen.“

Unterdessen sperrten die Einsatzkräfte das Gebiet großflächig ab. „Ich hätte nicht weiterarbeiten mögen. So heroisch bin ich nicht.“ Auch von seinen Angestellten würde er das nicht erwarten. „In dem Moment denkt man an gar nichts.“ Der Morgen sei sehr abenteuerlich gewesen, sagt der Apotheker.

Die Polizei habe sofort erklärt, dass die Bank bedroht werde. „Ich wusste gar nicht, dass Oldenburg einen so großen Polizeiapparat hat.“ Dutzende Einsatzkräfte und mehrere Dienstwagen waren vor Ort. Ein Schreiben mit einer Bombendrohung sei dort eingegangen. Die Mitarbeiter der geräumten Geschäfte sollten sich ebenfalls in dem Supermarktcafé sammeln. Dort wurden sie von der Polizei über den aktuellen Stand informiert.

„Ich habe den Beamten vorgeschlagen, dass sie meinen Schlüssel haben können, um in der Apotheke nach möglichen Hinweisen zu suchen“, so Siegel. Daraufhin ging der Apotheker mit den Einsatzkräften in die Offizin. Sie suchten dort nach Auffälligkeiten wie eine abgestellte Tasche. Doch die Suche ergab keine Treffer. Zudem betonte der Apotheker, dass auch der Keller des Hauses durchsucht werden müsste. Immerhin sei er über die Garage frei zugänglich.

Dem Apotheker war während der Suche „ein bisschen mulmig“. Angst habe er jedoch keine gehabt. „Ich bilde mir ein, dass Oldenburg ein konservatives Pflaster ist. Ich habe nicht erwartet, dass eine kleine Bankfiliale in die Luft gesprengt wird.“ Zum Glück habe die Polizei gegen 11 Uhr Entwarnung gegeben. „Erste Ermittlungen und das Absuchen des Gebäudes durch Einsatzkräfte und Sprengstoffspürhunde ergaben keine Hinweise auf eine konkrete Gefahr“, teilt die Polizei mit. Derzeit werde ermittelt, wer den Brief verfasst habe.

Er und seine Mitarbeiter hätten die gestrige Aktion gut überstanden. „Aus betriebswirtschaftlicher Sicht hatten wir keine Verluste. Die Kunden konnten sich in den Arztpraxen ja keine Rezepte abholen“, sagt Siegel. Am Nachmittag mussten er und seine Mitarbeiter im Handverkauf viel Aufklärungsarbeit leisten. „Viele waren neugierig. So eine Publicity sei immerhin nicht alltäglich.“

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