„Wir sind die Inhaber von morgen“ Lothar Klein, 15.01.2018 10:18 Uhr
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Herausforderung: „Wenn man als junger Pharmazeut als Filialleiter ins kalte Wasser geworfen wird, steht man vor einem Berg von neuen Aufgaben, unbekannten Herausforderungen und Problemen“, weiß Apothekerin Christine Weber aus eigener Erfahrung. Foto: AKWL
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47,4 Prozent der Apothekenleiter waren 2016 weiblich. Das ist ein neuer Höchstwert. Grafik: DAV
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Investition in Expansion: Der Anteil der Übernahmen von Apotheken als Filialen wächst. Grafik: Apobank
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Gleichzeitig steigt der Preis, den Apotheker für eine Filiale auf den Tisch legen. Grafik: Apobank
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Dagegen ist der durchschnittliche Kaufpreis für Einzel- oder Hauptapotheken leicht gesunken – und liegt sogar unter dem von Filialen. Grafik: Apobank
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Allerdings weist die Apobank darauf hin, dass der Durchschnittswert wegen der Spreizung den Markt nicht abbildet. Grafik: Apobank
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Die Bereitschaft, ganze Apothekenverbünde zu übernehmen, steigt weiter an. Grafik: Apobank
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Auch hier ist der Kaufpreis zuletzt deutlich gestiegen. Grafik: Apobank
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Die meisten Neueröffnungen und Übernahmen waren 2016 in Städten mit bis zu 100.000 Einwohnern zu verzeichnen. Grafik: Apobank
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Die höchsten Kaufpreise wurden dagegen für Einzel- und Hauptapotheken in Kleinstädten gezahlt. Grafik: Apobank
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Am preiswertesten sind Apotheken in den neuen Bundesländern – hier ist der Kaufpreis vom Umsatz abgekoppelt. Grafik: Apobank
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Frauen übernehmen günstiger, stellte die Apobank im vergangenen Jahr fest: Während Männer 2015 für die Übernahme einer Haupt- oder Einzelapotheke 476.000 Euro hinblätterten, zahlten ihre weiblichen Kolleginnen 346.000 Euro. Grafik: Apobank
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Waren die Summen bei den Männern über die vergangenen Jahre hingegen relativ stabil, haben ihre Kolleginnen im Vergleich mit dem Jahr 2013 fast 100.000 Euro mehr investiert. Grafik: Apobank
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Nach der Statistik der Apotheker- und Ärztebank waren 2015 insgesamt 55 Prozent der Existenzgründer weiblich. Grafik: Apobank
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Bei der Niederlassung lassen sich Frauen laut den Apobank-Zahlen etwas mehr Zeit: Bei Gründung einer Hauptapotheke sind sie im Durchschnitt 38,1 Jahre alt. Grafik: APOTHEKE ADHOC
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Umgekehrte Vorzeichen bei der Expansion: Männer gründen oder übernehmen Filialen im Alter von 43,2 Jahren, Frauen bereits mit 42,6 Jahren. Grafik: Apobank
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Jede fünfte Apotheke wurde 2015 im Filialverbund übernommen, durchschnittlich waren es 2,2 Apotheken pro Verbund. Grafik: APOTHEKE ADHOC
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Die Gesamtinvestitionen und Übernahmepreise steigen weiter. Grafik: Apobank
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Die Übernahme einer Einzelapotheke ist zwar teuer geworden, der Preisanstieg ist laut Apobank aber moderat. Grafik: APOTHEKE ADHOC
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Wer einen Apothekenverbund übernimmt, zahlt durchschnittlich mehr als eine Million Euro für 2,2 Apotheken. Grafik: Apobank
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Eine Apotheke, die als Filiale übernommen wird, kostet durchschnittlich 321.000 Euro, 38.000 Euro mehr als 2014. Grafik: Apobank
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Neugründungen kommen zwar seltener vor, sind grundsätzlich aber günstiger. Grafik: Apobank
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84 Prozent der Neugründungen sind eine Übernahme, die Neugründung einer Einzel- beziehungsweise Hauptapotheke ist die Ausnahme. Grafik: APOTHEKE ADHOC
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Immer mehr Apotheken werden als Filialen geführt, die Zahl der selbstständigen Apotheker geht damit weiter zurück. Grafik: APOTHEKE ADHOC
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2015 wurden nach Zahlen der ABDA noch 63,5 Prozent der Apotheken als Einzelapotheke geführt. Grafik: APOTHEKE ADHOC
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Im ersten Quartal 2017 wurde die Zahl von 20.000 Apotheken in Deutschland unterschritten. Grafik: APOTHEKE ADHOC
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Immer weniger Apotheken: Gab es 2008 im Mittel noch 26,3 Apotheken pro 100.000 Einwohner, waren es Ende 2016 noch 24,4. Grafik: APOTHEKE ADHOC
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Die größten Rückgänge gab es in den großen Kammerbezirken Baden-Württemberg, Bayern, Nordrhein und Westfalen-Lippe. Auch in Niedersachsen gab es 2016 größere Verluste. Prozentual fällt der Rückgang am deutlichsten in Hamburg, Berlin, im Saarland und in Sachsen-Anhalt aus. Grafik: APOTHEKE ADHOC
Berlin - Vier Jahre hat Christine Weber als junge Filialleiterin eine Apotheke geführt – dabei Erfahrungen gesammelt und die Probleme junger Pharmazeuten mit der unternehmerischen Verantwortung hautnah kennen gelernt. Daraus ist der „Qualitätszirkel Filiale“ der Apothekerkammer Westfalen-Lippe entstanden, für deren Einrichtung der Kammervorstand votiert hat. Hier tauschen junge Filial-Apotheker ihre Erfahrungen aus, bilden sich fort und vernetzen sich: „Die Vernetzung der Kollegenschaft im persönlichen Kontakt spielt dabei eine zentrale Rolle, denn hierin stärkt sich die Apotheke in ihrer besonderen Versorgungsleistung“, sagt Weber, die als Vorstandsmitglied der Kammer den Qualitätszirkel inhaltlich betreut. Die Organisation läuft über die Kammergeschäftsstelle.
„Wenn man als junger Pharmazeut als Filialleiter ins kalte Wasser geworfen wird, steht man vor einem Berg von neuen Aufgaben, unbekannten Herausforderungen und Problemen“, weiß Weber aus eigener Erfahrung. Nach dem Studium machte sie sich vier Jahre in einer öffentlichen Apotheke mit der Praxis vertraut, absolvierte die Fortbildung zum Fachapotheker für Allgemeinpharmazie. Weber: „Damit fühlte ich mich für den Antritt meiner ersten Stelle als Filialleiterin gewappnet.“
Dabei hat sie erfahren, dass Angebote für die Vorbereitung auf eine Filialleitungsstelle verhältnismäßig rar gesät sind. Für empfehlenswert hält Weber heute neben der Qualifikation als Fachapotheker für Allgemeinpharmazie ein BWL-Seminar für Filialleiter: „Ich hatte vorher noch nie eine betriebswirtschaftliche Auswertung gelesen – natürlich wollte ich alles lernen, was notwendig ist, um meiner Verantwortung gerecht zu werden.“ Ihr damaliger Chef hatte versprochen, ihr alles zu erklären. Doch das klappte im laufenden Betrieb der Apotheke nicht so, wie es notwendig gewesen wäre.
„Ich war froh über den zentralen Einkauf“, so Weber. Mit der Beratung der Patienten gab es keine Probleme. Da hatte sie freie Hand. Aber nach einiger Zeit musste sie feststellen, dass sie nie Gelegenheit hatte, etwas über die Finanzen des Betriebes zu lernen. „Ich war sehr unsicher, wie ich verschiedene alltägliche Problemstellungen lösen sollte, was angeschafft werden durfte.“ Die Vertreter der Großhändler und Arzneimittelhersteller gingen immer nur in die Hauptapotheke. Die Informationen von dort flossen nur spärlich in die Filia
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