Schwangerschaftsabbruch

US-Kammer: Abtreibungsverbot nach 20. Woche

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Washington -

Ein neues und von einem Republikaner eingebrachtes Abtreibungsgesetz hat in den USA die erste politische Hürde genommen. Im US-Repräsentantenhaus stimmten 237 Abgeordnete am Dienstagabend (Ortszeit) für ein Abtreibungsverbot nach der 20. Schwangerschaftswoche, 189 votierten dagegen, wie US-Medien berichteten.

Nur in Ausnahmefällen soll dem Gesetzentwurf zufolge ein Schwangerschaftsabbruch nach dieser Frist erlaubt sein, etwa bei Vergewaltigung, Inzest oder wenn das Leben der Frau in Gefahr ist.

In allen anderen Fällen sollen versuchte oder erfolgte Abtreibungen nach der 20. Woche laut Gesetzentwurf mit einer Geldstrafe, einer Haftstrafe von bis zu fünf Jahre oder beidem bestraft werden. Das Gesetz muss nun den Senat passieren, was schwierig werden dürfte: Die Republikaner bräuchten 60 Stimmen, haben in dieser Kammer des US-Kongresses aber nur 52 Sitze. 2015 war ein ähnliches Gesetzesvorhaben am Widerstand der Demokraten gescheitert.

Das Thema Abtreibung gehört in den USA wie die Einwanderung oder der Waffenbesitz zu den großen Streitthemen, die die Gesellschaft spalten. Abtreibung ist in den USA seit einem Gerichtsurteil aus dem Jahr 1973 erlaubt. Gerade ein Abtreibungsverbot nach der 20. Woche ist jedoch besonders heftig umstritten. Die meisten Schwangerschaftsabbrüche finden in einem weit früheren Stadium statt, doch Aktivisten kämpfen seit längerem für Abtreibungen in einem „späten Stadium“. Gegner sind der Meinung, dass Föten ab der 20. Woche Schmerzen verspüren können.

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