USA

„Bad boy“ Shkreli vor Gericht

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Berlin -

Der durch die extreme Verteuerung eines wichtigen Medikaments gegen Immunschwäche heftig in die Kritik geratene Pharma-Unternehmer Martin Shkreli will bei einer Anhörung im US-Kongress schweigen. Sein Mandant werde sich bei dem Kreuzverhör der Abgeordneten am Donnerstag in Washington auf das Verfassungsrecht berufen und die Aussage verweigern, um sich nicht selbst zu belasten, kündigte Shkrelis Anwalt Benjamin Brafman an.

Bei Twitter äußerte sich „Amerikas Staatsfeind Nummer 1“ indes ungehalten: „Es ist hart zu akzeptieren, dass diese Schwachköpfe das Volk in unserer Regierung repräsentieren“, schrieb Shkreli kurz vor dem Termin in Washington. Der 32-Jährige sollte dem Ausschuss eigentlich zu seinen umstrittenen Pharma-Geschäften Rede und Antwort stehen. Er hatte im September mit der Preissteigerung von 13,50 auf 750 Dollar bei dem unter anderem von Aids-Patienten benötigten Medikament Daraprim für große Empörung gesorgt.

Zudem läuft gegen Shkreli wegen Betrugsvorwürfen ein Prozess bei einem Bezirksgericht in New York. Dabei geht es allerdings um Anschuldigungen im Zusammenhang mit seinem früheren Job als Chef der Pharmafirma Retrophin.

Der 32-Jährige soll Geldbeträge in Millionenhöhe abgezweigt haben, um Verluste bei seinem Hedgefonds auszugleichen. Eine Anhörung am Mittwoch dauerte nur 15 Minuten. Shkreli, der die Vorwürfe abstreitet, und sein Anwalt drängen darauf, das Verfahren im Schnelldurchlauf zu verhandeln.

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