Niedriger Blutdruck

Richtig beraten zu Hypotonie

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Berlin -

Vor allem junge, schlanke Frauen und Schwangere leiden häufig unter einem zu niedrigen Blutdruck. Aber auch ältere Menschen sind davon betroffen. Von Hypotonie spricht man, wenn der Blutdruck unter 100/60 mmHg sinkt. Eigentlich ist ein zu niedriger Blutdruck nicht gefährlich oder behandlungsbedürftig – im Gegenteil, er kann sogar Herz und Gefäße schützen. Treten jedoch häufiger störende Symptome auf, oder kommt es zur Ohnmacht, sollte behandelt werden. Bei leichten Beschwerden können auch Hausmittel helfen.

Typische Symptome einer Hypotonie sind Schwindel, Zittern, Ohrensausen und „Sternchen sehen“. Es kann aber auch zu Kopfschmerzen und Müdigkeit kommen, die Hände und Füße werden kalt und es kann sich kalter Schweiß bilden. Ist der Blutdruck zu niedrig, kann ein erhöhter Puls auftreten, da das Herz versucht den Blut- und daraus resultierenden Sauerstoffmangel im Gehirn zu kompensieren. Gelingt dies nicht, kann es zur Ohnmacht kommen – mit entsprechendem Verletzungsrisiko.

Die Ursachen für Hypotonie sind verschieden. Meist ist es Veranlagung. Man spricht dann von primärer Hypotonie. Entsteht sie jedoch durch andere Grunderkrankungen, wie Schilddrüsenunterfunktion oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen, oder wird durch die Einnahme von Medikamenten verursacht, spricht man von sekundärer Hypotonie. Eine weitere Ursache kann die orthostatische Hypotonie sein. Hier werden die Symptome durch einen Lagewechsel verursacht, zum Beispiel wenn man schnell aufsteht, oder sich bückt.

In den meisten Fällen wird die Hypotonie nicht medikamentös behandelt. Einige Hausmittel können jedoch helfen den Kreislauf in Schwung zu bringen und die Beschwerden zu lindern. Dazu zählen zum Beispiel Wechselduschen, die die Gefäße abwechselnd erweitern und verengen und so den Kreislauf anregen. Auch Massagen können helfen, den Blutfluss zu verbessern.

Regelmäßiges Sporttreiben ist ebenfalls ratsam. Besonders geeignet sind Ausdauersportarten wie Joggen oder Radfahren. Auch Stützstrümpfe können helfen, die Beschwerden zu lindern, weil sie den Rückfluss aus den Venen zum Herzen hin verbessern. Bei ersten Anzeichen eines Blutdruckabfalls sollten Betroffene die Beine hochlegen, sodass das Blut zurück Richtung Herz und Gehirn fließen kann.

Durch die Ernährung kann man zu niedrigen Blutdruck ebenfalls etwas regulieren. Wichtig ist, dass pro Tag mindestens zwei Liter getrunken werden. Geeignet sind auch Kaffee, schwarzer und grüner Tee. Eine salzreiche Ernährung kann den Blutdruck ebenfalls etwas steigen lassen.

Als Notfallmedikament für die Hand- oder Jackentasche eignen sich Tropfen mit Weißdornblüten und Menthol, die auf ein Stück Zucker getropft eingenommen werden. In einigen Fällen werden Medikamente eingesetzt. Als chemischer Wirkstoff kommt das Sympathomimetikum Etilefrin zu Einsatz, das verengend auf die Gefäße wirkt und so den Blutdruck und die Herzfrequenz steigern kann. Reichen Hausmittelchen nicht aus und kommt es wiederholt zu Beschwerden oder gar Ohnmacht, sollte auf jeden Fall ein Arzt aufgesucht werden.

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