Produkttest

Sat.1-Studentin testet Apotheke und Drogerie

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Berlin -

Die Sat.1 Sendung „Total Gesund“ hat Apotheken- und Drogerieprodukte verglichen. Der Mass Market hat die Tester nicht nur beim Preis überzeugt, sondern auch mit der Qualität. Der Versuchsaufbau ist allerdings mehr als dürftig: Studentin Anett Dippner testet die Produkte im Selbstversuch.

Die Studentin hat Wärmepflaster mit Eisenpulver aus Apotheke und Drogerie für 4,47 Euro beziehungsweise 1,50 Euro aufgeklebt, Erkältungstee für 9,88 Euro beziehungsweise 6,49 Euro getrunken und Magendarmkapseln für 7,25 Euro beziehungsweise 3,25 Euro verglichen. Als Experte im Studio ist Professor Dr. Thomas Kurscheid geladen, der in Bonn eine Praxis für Allgemeinmedizin leitet.

Für ihren Produkttest schneidet Dippner die Pflaster auf und wiegt das enthaltene Pulver ab. Bei Pflaster aus der Drogerie sind 35 Gramm enthalten, bei dem Produkt aus der Apotheke 13 Gramm. Dann klebt sie sich die Pflaster auf die Schulter. Ihr Fazit: Das Pflaster aus der Drogerie wärmt besser.

Beim Erkältungstee werden die Inhaltsstoffe auf der Packung verglichen, die identisch sind. Beim Geschmack findet die Studentin kaum Unterschiede. Das Drogerieprodukt macht schließlich das Rennen, weil es weniger bitter schmeckt. Die Magendarmkapseln enthalten ebenfalls den gleichen Inhaltsstoff, 125mg Simeticon. Auch Blister und Tabletten sehen sich sehr ähnlich. Tatsächlich ausprobiert werden die Präparate allerdings nicht.

„Das war jetzt eine Person, die das getestet hat. Das müsste man an sicher an mehreren hundert Personen testen“, kommentiert Kurscheid den Produkttest. Seiner Ansicht nach kann man bei freiverkäuflichen Produkten in der Apotheke sparen – allerdings nur, wenn man das Produkt kennt und weiß wie man es einnimmt – sprich, wenn man keine Beratung mehr benötigt.

Versandapotheken werden in dem Beitrag ebenfalls behandelt. Moderatorin Britt Hagedorn hat das Gefühl, „es schießen momentan diese Onlineapotheken raus“. Kurscheid erklärt, dass Rx-Produkte dort „eigentlich nicht“ günstiger sein dürfen, OTC-Produkte allerdings schon. Verbraucher sollen auf deutsche Seiten setzen und auf das Kreuz vom Deutschen Institut für Medizinische Dokumentation und Information (DIMDI) achten. Probleme mit Fälschungen gebe es in Deutschland nicht.

Kürzlich wurde in einem Beitrag des NDR-Verbrauchermagazins „Markt“ getestet, was Apotheken zur Prophylaxe von Erkältungen empfehlen und verkaufen. Kritisiert wurde nicht nur, dass die empfohlenen Produkte kaum wirksam seien. Moniert wurde auch, dass in Apotheken Medikamente zur Prophylaxe verkauft werden, obwohl sie eigentlich erst bei ersten Erkältungssymptomen eingenommen werden sollten.

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