Untersuchungshaft

Ärztepfusch: Prozess droht zu platzen

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Berlin -

Der Rostocker Prozess gegen einen Neurochirurgen wegen einer fehlerhaften und unnötigen Operation droht zu platzen.

Der angeklagte 56-jährige Mediziner befindet sich seit Kurzem wegen anderer Vorwürfe in der Schweiz in Untersuchungshaft. Sollte der Mann am Dienstag nicht zum Prozess am Landgericht Rostock erscheinen, sei die gesetzlich festgelegte maximale Pause von einem Monat seit dem letzten Verhandlungstermin abgelaufen, sagte eine Gerichtssprecherin. Ohne den Angeklagten zu verhandeln, ist nur in Ausnahmefällen denkbar. Warum sich der Angeklagte in der Schweiz befinde, sei dem Gericht nicht bekannt.

Der Prozess hatte im April 2018 begonnen. Das Arzt ist wegen schwerer und gefährlicher Körperverletzung angeklagt. Er soll 2010 eine Patientin zu einer unnötigen Hals-Operation überredet und diese extrem fehlerhaft erledigt haben. Die inzwischen 47 Jahre alte Frau ist seit der Operation dauerhaft krank und berufsunfähig. Die Staatsanwaltschaft hatte in ihrem Plädoyer acht Jahre Gefängnis und ein lebenslanges Berufsverbot für den Neurochirurgen gefordert.

Für Dienstag, dem 40. Verhandlungstag, ist das Plädoyer der Verteidigung geplant. Der Mann war 2014 vom Landgericht Rostock wegen Abrechnungsbetrugs und Urkundenfälschung zu vier Jahren und sieben Monaten Gefängnis verurteilt worden.

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