Apothekenkooperationen

Banker wird Linda-Vorstand

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Berlin -

Die Apothekenkooperation Linda hat einen neuen Vorstand: Dr. Christian Beyer übernimmt die Verantwortung für den Bereich Finanzen/IT. Der 57-Jährige kommt von der Berliner Sparkasse.

Beyer ist Jurist und hatte in München zum Thema „Grenzen der Arzneimittelhaftung“ promoviert. Bei der Deutschen Bank arbeitete er unter anderem als Filialleiter, seit 1999 gehört er zum oberen Führungskreis der Landesbank Berlin. Mit Frau und zwei Kindern lebt er in Postdam.

Man freue sich, mit Beyer einen ausgezeichneten Fachmann für den Linda-Vorstand gewonnen zu haben, kommentierte Aufsichtsratschef Rainer Kassubek. „Wir sind überzeugt, dass er mit seiner Erfahrung und Kompetenz maßgeblich zu dem weiteren Erfolg des Unternehmens, der weiteren Ausgestaltung der Zukunftsstrategie 2020+ sowie der Stärkung der Qualitätsdachmarke Linda beitragen wird.“

Der Posten war frei geworden, weil der bisherige Finanzvorstand Helmut Trahmer die Geschäftsstelle in Köln Ende des Jahres verlassen hat, um in die Geschäftsführung des Aspecton-Herstellers Krewel Meuselbach einzusteigen. Trahmer war 2012 von Anzag/Alliance zu Linda gekommen, davor war der heute 60-Jährige beim Frankfurter Großhändler für die Zahlen und Beteiligungen verantwortlich gewesen.

Linda-Vorstände sind außerdem Georg Rommerskirchen (Partnermanagement/Geschäftsentwicklung) und Volker Karg (Marketing/Vertrieb). Rommerskirchen hatte seine Karriere als Vorstandsassistent beim Kölner Großhändler Hageda begonnen und war damit seit 1989 an der Entwicklung des MVDA beteiligt. Seit der Ausgründung von Linda aus dem MVDA im Jahr 2009 ist er Vorstand. Karg ist seit Anfang 2015 bei der Kooperation; er hatte vorher wie Trahmer für Alliance gearbeitet.

Linda ist mit rund 1100 Mitgliedsapotheken eine der führenden Kooperationen in Deutschland. Der Verbund befindet sich in einem Veränderungsprozess: Vor anderthalb Jahren wurde beim Marketing Verein Deutscher Apotheker (MVDA) – dem alleinigen Stammaktionär von Linda – die langjährige Doppelspitze abgelöst. Das neue fünfköpfige Präsidium will den Kurs zwar beibehalten, ist aber mit der Tatsache konfrontiert, dass nur rund 400 Apotheken als sogenannte Pioniere bei den neu aufgelegten Konzepten mitmachen. Sie stehen laut Geschäftsstelle als „Speerspitze für die stringente Umsetzung sowie Pilotierung von optimierten und neuen Linda-Dienstleistungen“. Zuletzt machten Gerüchte die Runde, Linda könnte sich aufspalten. Karg dementierte umgehend.

Mit Spannung wird auch das Konzept erwartet, mit dem Linda auf das EuGH-Urteil reagieren will. Schon am 19. Oktober hatte der MVDA eine Lösung versprochen, die keine andere Kooperation am Markt in dieser Form umsetzen könne. Zuletzt wurden die Mitglieder Anfang Februar noch einmal neugierig gemacht: Man werde schon bald erste Antworten liefern, denn man sehe sich als „Speerspitze, die sich auch in ihrer strategischen Position von einer standespolitischen Verweigerungshaltung und einer ‚Politik via Unterschriftenliste‘ unterscheiden sollte“.

Auch im Linda-Geschäftsbericht werden „zukunftsweisende Investitionen in die digitale Transformation des Unternehmens“ versprochen. Diese sollen sogar den gesamten Gewinn des laufenden Geschäftsjahres aufzehren, mithin also einen Millionenbetrag. Details will Karg erst Ende April präsentieren.

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