Apothekenkosmetik

Aknemittel und UV-Cremes im Öko-Test

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Berlin -

Öko-Test hat Tagescremes mit UV-Schutz getestet. Gut abgeschnitten hat neben den Eigenmarken von Real, Lidl und Rewe/Penny als einziger Markenanbieter Beiersdorf mit „Eucerin Aquaporin Active“ sowie „Nivea Reichhaltige Pflege“. Durchgefallen ist dagegen Pierre Fabre mit „Avène Hydrance Omptimal leicht UV“. Auch andere Apothekenprodukte erhielten schlechte Noten. Besser sah es bei Aknemitteln aus.

Bei den 20 getesteten Gesichtscremes wurde unter anderem nach bedenklichen Inhaltsstoffen gesucht. UV-Filter, bei denen eine hormonaktive Wirkung vermutet wird, wurden genauso kritisch gesehen wie umstrittene Konservierungsmittel. Unerwünscht waren auch Polyehtylenglykole und PEG-Derivate als Emulgatoren sowie Paraffine, Erdölprodukte und Silikonverbindungen.

Berücksichtigt wurden außerdem der UV-Schutz, der mindestens Faktor 20 sein sollte, sowie Wirksamkeitsnachweise, die es allerdings kaum gab. Einen Vorteil gegenüber herkömmlichen Pflegecremes konnte kein Anbieter nachweisen.

„Frei Tagespflege Protect LSF 15 Feuchtigkeitscreme“ (Bouhon) kam auf befriedigend, genauso wie die Eigenmarke von Rossmann. Mangelhaft schnitten dagegen „La Roche-Posay Hydraphase UV Intense Legere“, „Vichy Aqualia Thermal UV“ (beide L'Oréal) ab. Bei dem Avène-Produkt wurde neben anderen kritischen Inhaltsstoffen eine halogenorganische Verbindung nachgewiesen. Ungenügend schnitten auch Produkte von Garnier, Hildegard Braukmann und Olaz (P&G) ab.

Besser sah das Ergebnis bei Aknemitteln aus. Vier der elf getesteten Produkte erhielten die Bestnote: „B.P.O. Combustin Gel“ (Combustin), Benzaknen (Galderma), „Cordes BPO“ (Ichthyol) und Marduk (S&K). Die übrigen schnitten mit mangelhaft ab, darunter „Acne Attack“ und „Aknefug Oxid Mild“ (beide Dr. Wolff), Akneroxid (Almirall Hermal) und „Aknichthol Soft“ (Ichthyol). Brevoxyl (GSK) hatte zwar eine sehr gut nachgewiesene Wirksamkeit, fiel wegen des Zusatzes von Formaldeyhd und Diethylphthalat aber mit ungenügend komplett durch.

Laut Ökotest ist der Nutzen von Mitteln mit Benzoylperoxid durch wissenschaftliche Studien ausreichend belegt. Der Zusatz von Miconazol (Acne Plus Creme, Louis Widmer) brachte dagegen vier Noten Abzug, weil die Kombination laut Ökotest in der Aknetherapie als veraltet gilt. „Miconazol sollte der Therapie von Pilzinfektionen vorbehalten bleiben.“ Im Widmer-Produkt wurde außerdem Natriumlaurylsulfat nachgewiesen, das die die Haut reizt und zugleich komedogen wirkt.

Keinen Wirksamkeitsnachweis gibt es laut Ökotest für Mittel mit Salicyl- oder Glykolsäure, sulfonierten Schieferölen wie Natrium- und Ammoniumbituminosulfonat sowie deren Kombination mit Zinkoxid. Für einen peelenden Effekt war der Fruchtsäure-Gehalt von 1 Prozent in „Aknefug Liquid“ (Dr. Wolff) zu gering.

Sulfonierte Schieferöle gehörten zwar zu den althergebrachten Mitteln gegen Akne; die Studienlage zur Wirksamkeit sei jedoch widersprüchlich. In der „Aknederm Salbe Neu“ (Gepepharm) wurde ein erhöhter Gehalt an polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffen nachgewiesen, die aus dem Schieferöl stammten. In drei Produkten ergab die Analyse Formaldeyhd und Formaldehydabspalter – Allergie- und Krebsverdacht.

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