Anzeige im Focus

Noweda verlängert Lieferengpass-Kampagne

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Berlin -

Die Noweda will die Bevölkerung weiter für das Thema Lieferengpässe von Arzneimitteln sensibilisieren. Deshalb verlängert der Großhändler seine PR-Kampagne im Magazin Focus. Für die Ausfälle verantwortlich gemacht werden die Krankenkassen mit ihrer Sparpolitik.

Am kommenden Samstag wird eine Anzeige zum Thema im Focus erscheinen. Hervorgehoben sind die Botschaften: „Medikamente fehlen. Kassen sparen. Zeit zu handeln.“ In den kurzen Texten dazwischen klärt die Noweda darüber auf, dass immer öfter wichtige Arzneimittel „zeitweise oder sogar dauerhaft nicht lieferbar“ seien. Auf der anderen Seite würden die Krankenkassen mit ihren Rabattverträgen jährlich etwa 4,4 Milliarden Euro sparen. „Folge: Arzneimittelproduktion ist oft nur noch in Billiglohnländern möglich.“

Der Großhändler weist dann noch darauf hin, dass die Rücklagen der Krankenkassen rund 31 Milliarden Euro betragen. „Geld, das sinnvoll für Patienten eingesetzt werden könnte“, heißt es abschließend in der Anzeige. Konkrete Forderungen werden in der Anzeige nicht erhoben, dafür verweist die Noweda auf die von ihr betriebene Webseite apotheken-helfen.de. Hier gibt es weitere Informationen zum Apothekenrückgang, Nacht- und Notdiensten sowie weitere Fakten zur Apotheke vor Ort.

Die Situation mit Lieferengpässen spitzt sich aus Sicht des Großhändlers weiter zu. „Ob Schmerzmittel, Blutdrucksenker, Antibiotika, Antidepressiva oder Krebsmedikamente: Oft fehlen dringend benötigte Arzneimittel. Eine Besserung ist nicht in Sicht“, heißt es in einer Mitteilung der Genossenschaft.

Bereits im Oktober hatte die Noweda mit einer ganzseitigen Anzeige im Magazin Focus geschaltet. Dabei hilft sicher die Zusammenarbeit mit Burda – der Verlag und der Großhändler haben gemeinsam den Zukunftspakt Apotheke ins Leben gerufen. Die Lieferengpass-Kampagne wurde dann mit einer Flyer-Aktion fortgesetzt. Noweda verteilte hunderttausende Infozettel, auf denen die Problematik der Lieferengpässe erläutert wurde. Diese Aktion ist aus Sicht der Genossenschaft ein voller Erfolg: Die Auflage liege derzeit bei 625.000 Exemplaren.

Der Großhändler hat dank der Kooperation mit Burda aber einen noch kürzeren Weg, um die Verbraucher mit politischen Botschaften zu erreichen: Gemeinsam bringen die Partner das Apothekenmagazin My Life heraus. In der zweiten Dezemberausgabe hatte Ex-Noweda-Vorstand Dr. Wolfgang Kuck gegen die Lobbyarbeit der AOK gewettert: „Eiszeit – Die AOK hat für die Vor-Ort-Apotheken nichts übrig“, so der Titel des Gastbeitrags.

Kuck hatte mit dem AOK-Verriss seinerseits auf einen Aufsatz zweier AOK-Lobbyistinnen reagiert: Darin hatten Dr. Sabine Richard, Leiterin der Geschäftsführungseinheit Versorgung, und Sabine Beckmann, Leiterin der Abteilung Arzneimittel, in der die Standard-Apotheke als Auslaufmodell dargestellt wurde.

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