Apotheker-Lobby

ABDA trifft Versandapotheker

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Berlin -

Höchstpreise, Selektivverträge, Beratungspflicht – man muss lange suchen, um politische Gemeinsamkeiten zwischen Versandapothekern und Apothekern zu finden. Trotzdem hat sich nun erstmals ein ABDA-Präsident mit Vertretern des Bundesverbandes Deutscher Versandapotheken (BVDVA) getroffen. Beide Organisationen wollten austesten, ob es neben den vielen Streitpunkten nicht doch Gemeinsamkeiten gibt.

Dem Vernehmen nach hatte der BVDVA Friedemann Schmidt Anfang des Jahres zu seiner neuen Position in der ABDA gratuliert – und ihn auf ein Gespräch eingeladen. Schmidt, der sich erklärtermaßen um eine neue Offenheit bemühen will, nahm das Angebot an.

Gesprächsthemen gibt es derzeit genug: Insbesondere mit der Interpretation der novellierten Apothekenbetriebsordnung (ApBetrO) hinsichtlich der Beratungspflicht sind sowohl die Versandapotheker als auch die ABDA derzeit beschäftigt. Auch das Thema Rx-Boni ist ein Dauerbrenner.

Schmidt und BVDVA-Chef Christian Buse haben über die Inhalte ihres Gespräches jedoch Stillschweigen vereinbart. Beide zeigten sich aber zufrieden mit dem Treffen: „Wir wollten uns darüber austauschen, ob es neben den Unterschieden auch Gemeinsamkeiten gibt. Und es gibt welche“, erklärt Buse. Auch Schmidt sprach von einem „konstruktiven“ Gespräch“, in dem beide Seiten versucht hätten, Gemeinsamkeiten zu finden.

Die Einladung der Versandapotheker anzunehmen, war für den neuen ABDA-Präsidenten selbstverständlich: „Als Präsident aller Apotheker setze ich mich auch mit Fachverbänden außerhalb der ABDA in Vernehmen. Auch deutsche Versandapotheker sind Kammermitglieder und haben einen Anspruch auf Kommunikation.“

Wie geht es nun weiter mit der jungen Freundschaft? Laut Buse soll das Gespräch ausgewertet werden. Anschließend will er mit den restlichen BVDVA-Mitgliedern darüber diskutieren, ob in Zukunft mehrere solcher Treffen stattfinden könnten.

Auch Schmidt bestätigt: „Es ging zunächst nur um einen Kennenlernbesuch, bei dem die gemeinsamen Interessen identifiziert werden sollten. Der BVDVA und wir wollen den Ausgang des Gespräches nun diskutieren und prüfen, ob wir uns in regelmäßigen Abständen wieder treffen.“

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