„Apotheker haben zu wenig Widerstand geleistet“ Torsten Bless, 26.09.2017 09:07 Uhr
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Apothekerin im Bundestag: Sylvia Gabelmann (Die Linke) will sich für eine bessere Arzneimittelversorgung einsetzen Foto: Die Linke NRW
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Ihr Apothekerkollege Michael Fuchs, in der letzten Legislaturperiode Vize der CDU/CSU-Fraktion, schied aus Altersgründen aus. Foto: Achim Melde / Lichtblick / Deutscher Bundestag
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Dafür sitzen zehn Ärzte im neu gewählten Parlament: CDU-MdB Prof. Dr. Helge Braun arbeitete bislang als Staatsminister bei Bundeskanzlerin Angela Merkel. Screenshot
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Die prominenteste Ärztin ist Ursula von der Leyen (CDU), die derzeit als Bundesverteidigungsministerin am Kabinettstisch sitzt. Foto: Elke Hinkelbein
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Erhebliche Verluste mussten beim Wiedereinzug viele Gesundheitspolitiker hinnahmen. Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) verteidigte sein Direktmandat in Neuss mit 44 Prozent. Foto: Elke Hinkelbein
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Ausgeschieden aus dem Bundestag ist hingegen Reiner Meier (CSU). Er war auf Platz 30 der CSU-Landesliste gesetzt. Mit Meier verlieren die Apotheker einen Unterstützer im neuen Parlament. Foto: Reiner Meier
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Annette Widmann-Mauz (CDU) verlor zwar über 11 Prozent bei den Erststimmen, gewann aber mit 35,7 Prozent das Direktmandat im Wahlkreis Tübingen. Foto: Andreas Domma
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Michael Hennrich, Arzneimittelexperte der CDU im Gesundheitsausschuss, holte den Wahlkreis Nürtingen mit 39,4 Prozent. Vor vier Jahren lag Hennrich bei über 50 Prozent. Foto: Andreas Domma
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Gesundheitspolitikerin Kathrin Maag (CDU) aus Stuttgart büßte ebenfalls rund 12 Prozent ein. Sie zieht aber wieder mit ihrem Direktmandat in den neuen Bundestag ein Foto: Elke Hinkelbein
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Roy Kühne (CDU) konnte sein Direktmandat ebenso verteidigen ... Foto: Kühne
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... wie seine Parteifreundin Katja Leickert. Foto: CDU
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Auch Georg Nüßlein, als stellvertretender Fraktionsvorsitzende in der Union für Gesundheitsthemen zuständig, verlor deutlich, konnte aber sein Direktmandat gewinnen. Foto: Elke Hinkelbein
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Geschafft hat es auch CSU-Nachwuchspolitikern Katrin Staffler, die im ehemaligen Wahlkreis von Landesgruppenchefin Gerda Hasselfeldt angetreten war. Foto: CSU
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Im früheren Wahlkreis von Maria Michal in Bautzen konnte sich CDU-Kandidat Alexander Krauß – allerdings nur knapp gegen die AfD – durchsetzten. Foto: CDU/Krauß
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Aus der Riege der SPD-Gesundheitspolitiker konnte neben Karl Lauterbach ... Foto: Andreas Domma
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... nur Edgar Franke sein Direktmandat in Hessen behaupten. Foto: Andreas Domma
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Sabine Dittmar zog erneut in den Bundestag über die SPD-Landesliste Bayern ein ... Foto: Christof Stache
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... wie Hildegard Mattheis über die SPD-Liste in Baden-Württemberg. Foto: Andreas Domma
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Martina Stamm-Fibich (SPD) bleibt dem Bundestag ebenso erhalten... Foto: SPD-Fraktion/Susie Knoll/Florian Jaenicke
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...Kathrin Vogler von der Partei Die Linke. Foto: Christof Stache
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Die Grünen Gesundheitspolitikerin Kordaula Schulz-Asche zieht ebenfalls über einen Listenplatz ins Parlament ein... Foto: Andreas Domma
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...wie Maria Klein-Schmeink. Foto: Bündnis 90 / Die Grünen
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FDP-Vize Marie-Agnes Strack-Zimmermann aus Düsseldorf ist im Bundestag vertreten. Als stellvertretende Bundesvorsitzende der FDP hatte sie sich mit Gesundheitspolitik befasst. Foto: Andreas Domma
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AfD-Apotheker Gunnar Witzmann, Gegenkandidat von Lauterbach in Köln, schaffte es nicht in den Bundestag. Foto: Elke Hinkelbein
Die verschlechterten Bedingungen wirkten sich auch auf die Zusammenarbeit mit den Ärzten aus. „Ich finde, dass die Kommunikation wesentlich schlechter geworden ist“, sagt Gabelmann. „Wenn ich mal eine Nachfrage wegen einer Verordnung hatte, reagierte das Personal in den Praxen häufig sehr genervt. Das schien mir auch von Hilflosigkeit mit den Bedingungen geprägt.“
Gabelmann würde das Gesundheitssystem auf völlig neue Füße stellen. „Die Rabattverträge würde ich komplett abschaffen und eine Positivliste einführen. Es ist niemanden verständlich zu machen, warum es zum Beispiel ASS von 20 verschiedenen Firmen geben muss.“
Doch sie denkt auch in größeren Linien: „Ich möchte ein solidarisches Gesundheitssystem mit einer Kasse, in die alle gleichermaßen einzahlen, auch Beamte oder Abgeordnete, ohne Beitragsbemessungsgrenze. Wenn genug Geld da ist, kann man auch die Arbeitsbedingungen in den Apotheken verbessern“, sagt Gabelmann. „Das gilt nicht nur für die Angestellten. Auch Inhaber arbeiten an die 60 bis 70 Stunden in der Woche. Die Apotheke ist schon lange nicht mehr der Goldesel, für den ihn viele heute noch halten.“
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