Nahrungsergänzungsmittel

Dermapharm übernimmt Fitvia

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Berlin -

Dermapharm kauft weiter zu. Der Generikahersteller übernimmt eine Mehrheit von 70 Prozent am Nahrungsergänzungsmittelhersteller Fitvia. Die Marke zielt insbesondere auf Frauen, die in sozialen Medien aktiv sind. Mit der Beteiligung will Dermapharm die eigene Wertschöpfungskette und seine Kompetenzen im Wachstumsmarkt für gesunde Ernährung ausbauen. Mit Hübner sowie Lactostop ist Dermapharm bereits in dem Bereich aktiv.

Fitvia wurde 2014 gegründet und vertreibt europaweit Tee sowie Nahrungs- und Nahrungsergänzungsmittel, Snacks und Müsli. Die rund 500.000 Kunden des jungen Unternehmens finden sich vor allem auf dem deutschen, italienischen, französischen, spanischen und österreichischen Markt. Für 2019 sind nach Firmenangaben ein Umsatz von 20 Millionen Euro und ein Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen von rund 3,5 Millionen Euro geplant. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart.

Dabei konzentriert sich die Vermarktung vor allem auf sozialen Medien und das mit einer klaren Zielgruppe: Frauen im Alter zwischen 18 und 39 Jahren. „Diese Käuferinnen stellen zudem eine der größten Benutzergruppen in sozialen Netzwerken weltweit dar“, so Dermapharm. „Entsprechend vermarktet Fitvia ihre Produkte ausschließlich über Social Media und hat gemeinsam mit Influencern durch reichweitenstarke Plattformen wie Instagram in kürzester Zeit eine sehr starke Marke in Europa aufgebaut.“ Kern der Marke sei ein gesunder Lebensstil.

Firmengründer Sebastian Merkhoffer werde auch nach der Übernahme durch Dermapharm mit an Bord bleiben, kündigt das Unternehmen an. Er werde die verbleibenden 30 Prozent halten. „Ich freue mich, mit Dermapharm einen starken, strategischen Partner gefunden zu haben, um die nächste Wachstumsphase des Unternehmens einzuleiten“, so Merkhoffer. Dermapharm werde insbesondere in der Produktentwicklung und der Erweiterung des Produktportfolios einen großen Mehrwert liefern.

Bei Dermapharm sieht man in der Beteiligung den Einstieg in eine wachsende Branche: „Das steigende Gesundheits- und Wellnessbewusstsein trägt zu einer stetig wachsenden Nachfrage nach gesunder Ernährung bei und der Trend setzt sich fort: Gesundheitsbewusste Konsumenten sind heute bestens über Nahrungsmittel informiert“, erklärt Vorstand Karin Samusch. „Mit der Beteiligung an der Fitvia GmbH erweitern wir gezielt die eigene Wertschöpfungskette und bauen unsere Kompetenzen im Wachstumsmarkt der gesunden Ernährung weiter aus.“

In den vergangenen Jahren hat der auf Hautkrankheiten und Allergien spezialisierte Generikahersteller sein Geschäft dank Zukäufen und Neuzulassungen deutlich ausgebaut. Insgesamt erhielt das Unternehmen allein 2018 33 neue Marktzulassungen, davon zehn für Deutschland. Auch die Pipeline ist laut Unternehmensangaben mit rund 50 laufenden Projekten weiterentwickelt worden. Insgesamt erwirtschaftete Dermapharm vergangenes Jahr rund 572 Milionen Euro – ein Plus von 23 Prozent. Die Umsatzprognose für das zurückliegende Jahr sei voll erfüllt worden, erklärte Vorstandschef Dr. Hans-Georg Feldmeier im April. Den Aktionären werde auf der Hauptversammlung eine Dividende von 77 Cent je Stückaktie vorschlagen.

Weniger positiv entwickelte sich hingegen das Geschäft mit Reimporten. Zur Gruppe gehört der Parallelimporteur Axicorp. Der Umsatz der Sparte sank um 2 Prozent auf rund 238 Millionen Euro. Ein Grund für den Rückgang sei eine Portfoliobereinigung: Mit der Konzentration auf margenstarke Produkte seien Hochpreiser mit sehr geringen Margen weggefallen. Ebenfalls im April feierte Dermapharm Richtfest beim Ausbau seines wichtigsten Standortes. In Brehna bei Leipzig entsteht das neue Logistikzentrum der Tochtergesellschaft Mibe.

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