Generikahersteller

Brehna: Dermapharm setzt auf den Osten

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Berlin -

Dermapharm investiert weiter in sein Wachstum. Der auf Hautkrankheiten und Allergien spezialisierte Generikahersteller baut seinem wichtigsten Standort in Brehna bei Leipzig aus. Am Donnerstag war Richtfest für das neue Logistikzentrum der Tochtergesellschaft Mibe. Die Erweiterung des Produktionsgeländes um 12.400 Quadratmeter soll die Voraussetzungen dafür schaffen, die Produktion weiter auszubauen. Mit der Investition bekenne sich Dermapharm zum Standort, so Vorstandschef Dr. Hans-Georg Feldmeier.

In Brehna produziert Dermapharm eine Reihe seiner bekanntesten Marken wie Dekristol, Solacutan oder Prednisolut, aber auch lokal bekannte Produkte wie Panthenol Augensalbe, Simagel oder Summavit. An den Fertigungsanlagen von Mibe können unterschiedliche pharmazeutische Darreichungsformen produziert werden, darunter sterile Arzneimittel wie Ampullen und Gefriertrocknungsprodukte, Tabletten, Dragees, Kapseln, Salben, Lösungen, Tropfen und Sprays. „Diese technologische Vielfalt macht den Produktionsstandort Brehna einzigartig“, so Dermapharm.

Am Produktionsstandort werden aber nicht nur rund 90 Prozent des Portfolios hergestellt, es sind auch verschiedene andere Unternehmensbereiche von hausinterner Produktentwicklung bis hin zu Versand und Vertrieb dort konzentriert. 11 Millionen Euro investiert das Unternehmen nun nach eigenen Angaben in das neue Logistikzentrum. Allein muss es die Summe aber nicht stemmen, das Land Sachsen-Anhalt – Brehna liegt zwar bei Leipzig, aber bereits 300 Meter hinter der sächsischen Grenze – hat 1,65 Millionen Euro an Fördergeldern dazugegeben.

„Bei der Erweiterung unserer Produktions- und Logistikkapazitäten haben wir uns bewusst für Brehna entschieden“, erklärt Feldmeier. „Wir investieren weiter in die Region, in der wir mit unserer Tochtergesellschaft Mibe seit nunmehr 16 Jahren tief verwurzelt sind. Damit bekennen wir uns zudem zum Produktionsstandort Deutschland und garantieren für unsere Kunden höchste Qualität in der Herstellung.“

Mehr als 570 Mitarbeiter sind am Standort beschäftigt, mit dem Kapazitätsausbau kommen weitere hinzu – wie viele, das hat Dermapharm bisher jedoch noch nicht bekanntgegeben. Spatenstich war bereits vergangenen Sommer, die Fertigstellung des Logistikzentrums ist für diesen September geplant. Nach der Fertigstellung wird der Produktionsstandort über 50.000 Quadratmeter haben.

In den vergangenen Jahren hat Dermapharm sein Geschäft dank Zukäufen und Neuzulassungen deutlich ausgebaut. Insgesamt erhielt das Unternehmen allein 2018 33 neue Marktzulassungen, davon zehn für Deutschland. Auch die Pipeline ist laut Unternehmensangaben mit rund 50 laufenden Projekten weiterentwickelt worden. Insgesamt erwirtschaftete Dermapharm vergangenes Jahr rund 572 Milionen Euro – ein Plus von 23 Prozent. Die Umsatzprognose für das zurückliegende Jahr sei voll erfüllt worden, erklärte Feldmeier vergangene Woche. Den Aktionären werde auf der Hauptversammlung eine Dividende von 77 Cent je Stückaktie vorschlagen.

Weniger positiv entwickelte sich hingegen das Geschäft mit Reimporten. Zur Gruppe gehört der Parallelimporteur Axicorp. Der Umsatz der Sparte sank um 2 Prozent auf rund 238 Millionen Euro. Ein Grund für den Rückgang sei eine Portfoliobereinigung: Mit der Konzentration auf margenstarke Produkte seien Hochpreiser mit sehr geringen Margen weggefallen.

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