Unterversorgung

Weißer Ring fordert Online-Therapien für Opfer

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Berlin -

Angesichts langer Wartezeiten auf einen Therapieplatz fordert die Opferorganisation Weißer Ring von den Krankenkassen, flächendeckend die Kosten für Online-Therapien zu erstatten. „Weite Bereiche in Deutschland sind psychotherapeutisch unterversorgt. Online-Therapien könnten das ändern und mehr Verbrechensopfer mit posttraumatischer Belastungsstörung versorgen“, sagte die Bundesvorsitzende Roswitha Müller-Piepenkötter der „Neuen Osnabrücker Zeitung“.

Online-Therapie ist dem Bericht zufolge hierzulande noch keine Regelleistung, nur einzelne Krankenkassen übernähmen die Kosten, etwa bei Programmen gegen Depressionen oder Burnout. Bei leichten und mittelschweren Depressionen können Online-Therapien eine wirksame und effektive Alternative zur klassischen Psychotherapie sein. Zu diesem Ergebnis kam eine Studie der Freien Universität Berlin und der Techniker Krankenkasse (TK), die im vergangenen Jahr vorgestellt wurde.

Die rund 1100 Patienten, die im Internet den „TK-DepressionsCoach“ genutzt hatten, wiesen demnach einen erkennbaren und andauernden Rückgang ihrer Krankheitssymptome auf. In der Folge gab es auch weniger Fehltage und Krankschreibungen. Darüber hinaus sei die Abbrecherquote deutlich geringer als bei den sonst üblichen Therapien. Das internetbasierte Programm soll den Patienten dabei helfen, besser mit ihren depressiven Belastungen umzugehen.

Für sie gibt es unter anderem spezielle Übungen sowie eine individuelle Online-Betreuung durch Therapeuten. Damit reagiert die Krankenkasse auf die oftmals langen Wartezeiten bei Therapieplätzen sowie auf internationale Studien, wonach nur jeder vierte Depressionspatient angemessen behandelt wird.

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