Tschechien

Apotheker fordern Ausgleich

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Berlin -

In Tschechien werden zum Jahreswechsel neben den Praxisgebühren die Zuzahlungen für Arzneimittel abgeschafft.

Zurzeit müssen die Patienten umgerechnet einen Euro pro Rezept

zuzahlen. Den Apotheken drohen Einbußen, weil die Krankenkassen keinen

Ausgleich zahlen.

Dr. Lubomír Chudoba, Präsident der tschechischen Apothekerkammer, beziffert den drohenden Einnahmeverlust der Apotheker auf umgerechnet 60 Millionen Euro. Bislang sei die Regierung in Prag nur bereit, 40 Prozent des erwarteten Ausfalls zu tragen.

Ärzte würden dagegen komplett entschädigt, moniert Chudoba. Am Mittwoch hat er mit Vertretern des Gesundheitsministeriums über die erforderlichen Ausgleichszahlungen verhandelt, bislang ohne Erfolg.

Die Zuzahlungen waren Anfang 2008 eingeführt worden. Der damalige Gesundheitsminister Tomas Julinek, Mitglied der liberal-konservativen ODS, erhoffte sich nicht nur Einsparungen von rund 130 Millionen Euro, sondern auch noch einmal soviel an Effizienzreserven zu heben.

Für das kommende Jahr werden Einnahmeausfälle von rund 118 Millionen Euro erwartet. Diese sollen mittels Zahlungen aus der Staatskasse ausgeglichen werden. Der sozialdemokratische Regierungschef Bohuslav Sobotka löst mit dem Gebührenerlass ein Wahlkampfversprechen ein.

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