Blutdruckmessgeräte

Wepa kontert Warentest

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Berlin -

Stiftung Warentest hat mit der Untersuchung von 15 Blutdruckmessgeräten im Mai für Wirbel gesorgt. Ein Hersteller erwirkte nach der Veröffentlichung eine Richtigstellung. Auch Wepa will sich die Kritik am eigenen Sortiment nicht gefallen lassen und hat bei der Deutschen Hochdruckliga (DHL) neue Prüfsiegel erwirkt.

Warentest hatte mehrere Geräte von Wepa getestet, drei schnitten mit „ausreichend“, eines mit „befriedigend“ ab. Der Apothekenbedarfanbieter hat drei Oberarmgeräte der Marke Aponorm bei der DHL auf Genauigkeit prüfen lassen. Basis Control, Basis und Basis Plus hätten den Test Anfang Juli bestanden, sagt eine Unternehmenssprecherin.

Zwei Geräte, darunter das Aponorm Mobil Soft Control, befänden sich noch in der Prüfung. „Ergebnisse stehen hier noch aus, wir sind aber sehr optimistisch, dass diese ebenfalls positiv ausfallen werden.“ Warentest hatte Wepa-Geräte kritisiert, weil „relativ große Abweichungen zur Vergleichsmessung“ festgestellt worden seien. In Hillscheid konnte man das Urteil nicht nachvollziehen: Die Geräte würden den gesetzlichen Vorgaben entsprechend auf Störungsanfälligkeit und Empfindlichkeit geprüft.

Insgesamt prüfte Warentest sieben Handgelenkgeräte und acht Oberarmgeräte auf Genauigkeit. Die Tester nahmen rund 5760 Messungen vor, jeweils sechsmal an allen 32 Probanden und an einem Simulator. Bei den Testpersonen wurden Vergleichsmessungen mit einem Quecksilberblutdruckmessgerät vorgenommen, bei denen zwei Fachkräfte mit einem Doppelstethoskop den Blutdruck ermittelten. Um die Wiederholungsgenauigkeit zu erfassen, wurden die Geräte ebenfalls an den Simulator angeschlossen und zehnmal in Folge Werte erfasst.

Kurz nach Veröffentlichung hatte das Unternehmen Beurer, das für „BM 85“ die schlechteste Wertung bei den Oberarmgeräten erzielte, eine Richtigstellung in der Zeitschrift „test“ erzielt. Das Datensendeverhalten wurde von Warentest angesichts einer Vernetzung mit einer iOS-App als „sehr kritisch“ bewertet und das Gerät um eine Note abgewertet. Der Hersteller wehrte sich und die Tester revidierten dieses Urteil.

Auch die DHL kritisierte Warentest. Die Tester hätten eine zu geringe Zahl an Probanden eingesetzt. Die DHL setzte beispielsweise auf 96 Personen, um mögliche Messfehler auszuschießen. Denn Testpersonen mit Herzunregelmäßigkeiten könnten beispielsweise die Messungen verfälschen. Zudem sei fraglich, warum sich die Messqualität im Vergleich zu einem Test aus dem Jahr 2010 verschlechtert habe. Das sei unwahrscheinlich.

Außerdem bezweifelt die DHL, dass an jedem Probanden von Warentest alle Geräte getestet worden seien. Da ein Test mindestens 40 Minuten dauere, könnten die Messumstände die Beurteilung verfälscht haben. Bei den Tests der DHL würden in aller Regel maximal zwei bis drei Geräte pro Tag an einem Probanden getestet.

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