Sanofi siedelt Bienenvölker an

Von Mitarbeitern des Konzerns betreut, sind sie als „Bio-Indikatoren” angesiedelt. Denn wenn die Bienen verschwinden, signalisiert das meist eine gravierende Störung im Öko-System, so der aktuelle Stand der Bienenforschung.

Sanofi hätte sich für seine neuen „Mitarbeiter” keinen besseren Standort wählen können. Denn der Pharmakonzern arbeitet Tür an Tür mit Bayer Crop Science. Das Unternehmen, das gerade mit der Monsanto-Übernahme auf dem Sprung ist zum dann weltgrößten Hersteller für Saatgut und Pestizide, kauft damit auch das Pestizid Roundup, das mitverantwortlich für das Bienensterben sein soll. Bayer selbst produziert wie andere auch Bienengifte, von denen jetzt im April drei Wirkstoffe von der EU verboten wurden, nämlich Clothianidin, Imidacloprid und Thiamethoxam.

Sanofi hat sein Bienen-Engagement in diesem Jahr gestartet und lässt aktuell bereits an 20 seiner Standorte weltweit insgesamt rund 60 Bienenvölker betreuen.

Im Hoechst-Industriepark wurden Grünflächen in Bienenwiesen umgestaltet. Dort wachsen jetzt vermehrt blühende Pflanzen, die auch nicht mehr dem Rasenmähen zum Opfer fallen, sondern das große Pollenbuffet für die Bienen bieten. Dazu zählen unter anderem Kornblumen, Klatschmohn, Ackerwinden, Rainfarn oder Ziest.

Das Sanofi-Projekt ist nicht auf Honigproduktion aus dem eigenen Hause aus, sondern auf Naturschutz. Immerhin kommt die Biene in der Reihe der wichtigsten Nutztiere in Deutschland nach Schweinen und Rinder auf Platz drei. Und das, weil sie rund 80 Prozent aller von Insekten bestäubten Pflanzen bedient.

Mit dem Bienen-Völker-Projekt bewegt sich Sanofi im aktuellen Mainstream. 2017 war der Roman „Die Geschichte der Bienen” von der norwegischen Autorin mit dem sinnigen Namen Maja Lunde das meistverkaufte Buch in Deutschland.