Bußmanns Apotheke zieht um

Früher Bank, jetzt Apotheke

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Berlin -

Früher Bank, jetzt Offizin: Weil er einen besseren Standort fand, zog der Ahlener Apotheker Matthias Bußmann kurzerhand um. Die Apotheke am Stadttheater residiert jetzt weiter im Norden der Stadt. Von der Bank blieb nur ein Geldautomat.

Banken und Apotheken eint seit einigen Jahren oft ein Schicksal – sie müssen schließen. Weil die Kunden fehlen, weil das Internet stärker ist und die Menschen viele Dinge lieber online erledigen. In diesem Fall wurde die Schließung der Bank allerdings zum Glücksfall für die Apotheke. Bußmann ist mit seiner Apotheke gerade an den neuen Standort gezogen. Wo früher Kreditverträge und Bankauszüge besprochen wurden, geht es jetzt um Pharmazie. Die Volksbank hat sich massiv verkleinert, von der ehemaligen Filiale blieb nur noch ein 60 Quadratmeter großer Bereich mit Selbstbedienungsautomat.

Das Bankensterben ist ein gute Chance für den Ahlener Pharmazeuten: „Die Bankfilialen verschlanken sich ja alle und behalten dann nur noch den Automatenteil. Wir haben den hinteren Bereich angemietet und haben jetzt rund 160 Quadratmeter.“ Die alte Immobilie behält er, dort sollen künftig Weiterbildungen für seine rund 70 Mitarbeiter stattfinden.

Seit über 30 Jahren befand sich die Apotheke Am Stadttheater an ihrem alten Standort. Vom neuen verspricht sich Bußmann mehr Kunden und mehr Umsatz: „Der Norden der Stadt war bisher unterversorgt, hier gibt es große Wohngebiete. Unsere Stadtapotheke war bisher die nördlichste und liegt praktisch in der Innenstadt“, sagt er. „Ein Supermarkt und ein Bäcker sind schon da und auch ein Arzt. Gerade hat eine Physiotherapeutin ihre Praxis eröffnet.“

In diesem Jahr soll der Bau eines neuen Edeka-Supermarkts beginnen, dann sollen noch mehr Kunden in die Apotheke kommen. Der neue Standort ist zudem barrierefrei, am alten mussten vier Stufen überwunden werden. Auch einen neuen Namen hat die Apotheke, sie heißt jetzt „Bußmanns Nordapotheke“, die Apotheke Am Stadttheater ist somit Geschichte.

Beim Umzug haben alle Mitarbeiter fleißig mitgeholfen. Der Vorteil: Die Einrichtung blieb in der alten Apotheke, in der Nord-Apotheke ist alles neu. „Das Team hat den Automaten ausgeräumt und am neuen Standort wieder eingeräumt. Es gab nur wenig an Möbeln wie zum Beispiel die Tresore, den Medikamentenkühlschrank und die Notdienstcouch“, sagt Bußmann. Auch mit seinem alten Kommissionierer hatte er Glück beim Weiterverkauf: „Ein Kollege hat gerade genau so einen gesucht.“

Zum perfekten Apothekenglück fehlt jetzt nur noch eine Automatiktür: „Das ist ein Wunsch der Amtsapothekerin“, sagt Bußmann. Die Glas-Schiebewand, mit der der Selbstbedienungsbereich der ehemaligen Bank vom Bedienbereich getrennt wurde, wurde nicht genehmigt, sie muss ersetzt werden. „Sie wird in diesen Tagen geliefert“, sagt der Apotheker.

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