Wegen abgeblasener Übernahme

Compugroup senkt Gewinnprognose

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Koblenz -

Der auf Arztpraxen und Apotheken spezialisierte Softwarehersteller Compugroup hat wegen Kosten für eine geplatzte Übernahme seine Gewinnprognose für das laufende Jahr gesenkt. In den vergangenen Monaten habe die Compugroup außerhalb Europas Verhandlungen über den Kauf eines größeren Unternehmens geführt, teilte das im SDax notierte Unternehmen am Sonntag in Koblenz mit. Die Gespräche seien beendet worden, doch würden Transaktionskosten im niedrigen zweistelligen Millionen-Euro-Bereich überwiegend das zweite Halbjahr belasten.

Nun rechnet der Vorstand um Chef Frank Gotthardt noch mit einem Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen von 175 bis 190 Millionen Euro. Vorher standen 190 bis 205 Millionen Euro im Plan. Beim Umsatz strebt die Compugroup weiter einen Wert zwischen 720 und 750 Millionen Euro an.

Im Apothekenmarkt ist CGM die Gruppe seit der Übernahme des Softwarehauses Lauer-Fischer im Jahr 2011 aktiv. Der Traditionsname ist Mitte August allerdings endgültig aus dem Markt verschwunden: Aus Lauer-Fischer wurde CGM Lauer. Mit dem Namenswechsel will CGM „die Fokussierung auf Dienstleistungen für ein digital vernetztes Gesundheitssystem auch nach außen hin sichtbar“ machen.

CGM zählt sich zu den führenden eHealth-Anbietern und Marktführern im Bereich Telematikinfrastruktur (TI). Innerhalb der CompuGroup soll CGM Lauer gemeinsam mit den anderen Geschäftsbereichen neue digitale Anwendungen für diese „digitale Autobahn“ für eine vernetzte Zusammenarbeit von Apothekern, Arztpraxen, Reha- und Pflegeeinrichtungen entwickeln.

Auf der DMEA – der Messe für die Gesundheits-IT-Branche – hatte CGM im April erstmals das eigene Konzept für ein E-Rezept der Öffentlichkeit vorgestellt. CGM ist bei der Entwicklung naturgemäß sehr aktiv. Die Gruppe ist mit verschiedenen Systemen Marktführer im Bereich der Praxissoftware und hat mit Lauer Fischer auch eines der führenden Warenwirtschaftssysteme für Apotheken im eigenen Haus.

CGM übernahm Lauer-Fischer 2011 vom ARZ Haan. Das Rechenzentrum wollte sich mit dem Verkauf verstärkt auf das Kerngeschäft der Rezeptabrechnung für Apotheken und sonstige Leistungserbringer konzentrieren. Im Jahr zuvor feierte das bis dato apothekereigene Softwarehaus 60-jähriges Bestehen. Das Unternehmen geht auf Josef Lauer zurück, der 1948 die gleichnamige Firma gründete. Die Lauer-Taxe kam kurz darauf auf den Markt – als Karteikarten-System „Pendeltaxe“, Microfilm und schließlich als elektronische Datenbank. 1987 folgte der Zusammenschluss mit Fischer System CT.

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