Lieferengpass

Oxytocin: Spahn ruft Versorgungsengpass aus

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Berlin -

Seit Anfang des Jahres bangen Krankenhäuser um ihre Versorgung mit Oxytocin-haltigen Arzneimitteln. Nun gab Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) offiziell den Versorgungsmangel bekannt. Diese Feststellung ermöglicht ein befristetes Abweichen von den Vorgaben des Arzneimittelgesetzes (AMG) und entspannt die Situation.

Oxytocin wird derzeit von zwei Herstellern produziert, Hauptlieferant ist Rotexmedica. Das Unternehmen kann aufgrund von Produktionsproblemen seit Januar jedoch nicht nachliefern. Zweiter Hersteller ist Hexal; beim Generikakonzern wird zwar in normalem Umfang produziert, jedoch kann der Lieferant den hohen Bedarf der Kliniken nicht allein decken. Hinzu kommt, dass einige produzierte Chargen nicht ausgeliefert werden dürfen, da die Sicherheitsmerkmale für Securpharm fehlen. Außerdem fehlt eine Überarbeitung des Beipackzettels.

Durch die offizielle Feststellung ist nun eine Ausnahmeregelung in Kraft getreten. Die Beschaffung aus dem europäischen Ausland kann für den Zeitraum des Versorgungsmangels gelockert werden: Es kann dann ohne den üblichen bürokratischen Aufwand Oxytocin aus den EU-Ländern importiert werden, um den Engpass zu überbrücken. Das Bundesgesundheitsministerium (BMG) gibt bekannt, wenn der Versorungsmangel beendet ist. Voraussichtlich soll Rotexmedica ab April wieder liefern können, wodurch der Engpass möglicherweise zeitnah behoben werden kann.

Oxytocin wird vor allem in Kliniken und der Geburtshilfe eingesetzt. Durch das Hormon wird eine Kontraktion der Gebärmuttermuskulatur eingeleitet. Somit können Wehen gesteuert und Blutungen nach der Geburt gestillt werden. Nach der Geburt ist es ebenfalls für die Anregung der Milchsekretion zuständig. Eine alternative gleichwertige Arzneimitteltherapie steht nicht zur Verfügung.

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