Sirius-Übernahme

Dr. Kade steigt ins Kosmetikgeschäft ein

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Berlin -

Das Berliner Unternehmen Dr. Kade hat den Kosmetikhersteller Sirius übernommen. Die Eigentümerfamilie Klewinghaus aus Nordrhein-Westfalen suchte nach einem neuen Besitzer. Die Firma, die die basische Pflege Siriderma vertreibt, soll eigenständig bleiben.

Sirius wurde Mitte der 90er-Jahre gegründet. Eine Tochter von Uwe und Maria Klewinghaus litt als Kleinkind stark unter Neurodermitis. Keine auf dem Markt erhältliche Creme half ihr. Daraufhin suchte die Mutter in Kooperation mit Chemikern und Biologen nach einem anderen Lösungsansatz gegen irritierte, allergische Problemhaut. Das war die Geburtsstunde des Unternehmens.

Die Firma vertreibt die Kosmetik über einen eigenen sechsköpfigen Außendienst sowie direkt an Kunden über einen Webshop. Dr. Kade will den Apothekenvertrieb weiter ausbauen. „Wir wollen die Marke in Apotheken größer machen“, sagt Geschäftsführer Felix König. Wie der Vertrieb künftig geregelt wird, werde zeitnah entschieden. „Da die Beratung für den Therapieerfolg maßgeblich entscheidend ist, bleibt die stationäre Apotheke auch weiterhin Partner Nummer 1 für Dr. Kade.“

Am Logo und am Packungsdesign werde sich zunächst nichts ändern. Die Produkte sollen gemeinsam weiterentwickelt werden. Zuletzt wurde das Design 2013 angepasst. Sirius bietet 20 verschiedene Präparate an, darunter Cremes, Bäder und Shampoos. Das Sortiment wird regelmäßig erweitert: Zuletzt kamen etwa eine Anti-Age-Nachtpflege sowie eine Baby- und Kindercreme für sehr sensible zu Trockenheit neigende und schuppende Haut auf den Markt.

Sirius produziert die Kosmetik in Monheim selbst. Aktuell werden drei Pflegeserien – med, pure und care – angeboten. Die Produkte sind für Problemhaut, trockene und allergiebereite Haut, normale Haut, feuchtigkeitsarme Mischhaut sowie für reife und anspruchsvolle Haut geeignet. Sie werden laut Firmenangaben ohne Alkohol, organisch-synthetische Konservierungsstoffe, Parabene, Paraffine, Vaseline, Wollwachs und Petrolatum hergestellt.

Durch die ausschließliche Verwendung rein pflanzlicher Öle seien die Produkte nur begrenzt bis zu einem Jahr haltbar. Deshalb werde in kurzen Abständen produziert. Insgesamt beschäftigt der Hersteller 35 Mitarbeiter, ein Großteil davon in der Kundenbetreuung. Die Kosmetik wird in rund 600 Apotheken vertrieben und ist beratungsintensiv.

Für Dr. Kade ist die Übernahme der Einstieg in das Geschäft mit Dermokosmetik. Der Berliner Hersteller bietet bereits mit den Marken Posterisan und Faktu lind sowie Kadefungin in den dermatologischen Therapiegebieten Hämorrhoiden und Antimykotika eigene Produkte an. Das Unternehmen ist traditionell in den Indikationsbereichen Proktologie, Gynäkologie, Andrologie und Schmerz aktiv. 2013 wurden außerdem mehrere OTC-Marken von Takeda übernommen. Bekannteste Produkte sind Posterisan, Faktu, KadeFungin, Utrogest, Oekolp, Gynokadin, Testogel, Sanostol, Riopan und Trancolong. Dr. Kade beschäftigt insgesamt etwa 400 Mitarbeiter und erwirtschaftet einen Umsatz von rund 75 Millionen Euro.

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