Apothekengewerkschaft

Adexa bei Spahn: Versandverbot ist tot

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Berlin -

Wenn es um die Zukunft der Apotheke geht, geht es auch um zigtausende Jobs. Die Apothekengewerkschaft Adexa machte sich heute im Bundesgesundheitsministerium (BMG) für die Belange der Angestellten stark. Fast eine Stunde nahm sich Minister Jens Spahn (CDU) dafür Zeit – und machte deutlich, dass es mit ihm kein Rx-Versandverbot geben wird.

Die beiden Adexa-Vorsitzenden Andreas May und Tanja Kratt schilderten dem Minister die tarifliche Situation der Angestellten in öffentlichen Apotheken. Dabei ging es auch um die Auswirkungen des EuGH-Urteils zur Rx-Preisbindung auf die Tarifgehälter – und um die Frage, ob nicht doch ein Rx-Versandverbot die beste Lösung wäre.

„Spahn hat sich unsere Argumente angehört, aber auch deutlich gemacht, dass wir keine Hoffnungen in ein Rx-Versandverbot setzen sollten“, sagte Kratt, Leiterin der Adexa-Tarifkommission, nach dem Treffen. Das Problem der fehlenden Gleichpreisigkeit zwischen deutschen Apotheken und ausländischen Versendern werde also auf anderem Wege gelöst werden müssen.

May: „Erfreulich ist, dass der Minister bei der PTA-Ausbildungsnovellierung das bisherige hohe Tempo beibehält. Wir können also in Kürze mit einem Vorschlag rechnen, den die Interessenvertretungen der PTA zur internen Diskussion erhalten werden.“

Im November hatten sich Vertreter der Adexa, des Bundesverbandes PTA und der ABDA mit BMG-Vertretern getroffen und über die Reform der PTA-Ausbildung gesprochen. Spahn hatte nur angekündigt, dass er nicht nur das PTA-Schulgeld bundesweit abschaffen, sondern auch die Inhalte der PTA-Ausbildung modernisieren will. Darauf hatten Adexa und BVpta mit einem gemeinsamen Positionspapier reagiert, in dem unter anderem eine Verlängerung der Ausbildung auf 36 Monate und eine Modernisierung und bundesweite Angleichung der Ausbildungsschwerpunkte gefordert wird.

Auch das Pharmaziestudium und die Approbationsordnung waren Thema im Ministerium. Dazu May: „Spahn erwartet von den Apotheken eine Weiterentwicklung und mehr Zukunftsvisionen. Dazu muss das entsprechende Fundament in der Ausbildung gelegt werden. Es ist also folgerichtig, hier zeitnah Veränderungen vorzunehmen.“

Und Kratt ergänzt: „Zu solchen Zukunftsvisionen gehören aber auch moderne, attraktive Konzepte für die tarifliche Entlohnung, die Ausbildungsvergütungen sowie die Honorierung von Fort- und Weiterbildung oder andere leistungsorientierte Modelle.“

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