Eosinophile Ösophagitis

Budesonid als Schmelztablette

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Berlin -

Eine Entzündung der Speiseröhre kann vor allem bei der Aufnahme fester Nahrung zu erheblichen Schluckbeschwerden führen. Für die Behandlung der Eosinophilen Ösophagitis (EoE) steht mit Jorveza (Budesonid, Dr. Falk) eine neue Therapieoption zur Verfügung.

Jorveza ist ab 15. Juni als Schmelztablette zu 1 mg Budesonid verfügbar. Das Arzneimittel kann zur Behandlung von erwachsenen Patienten ab 18 Jahren mit EoE eingesetzt werden. Hierbei handelt es sich um eine chronisch entzündliche und immunvermittelte Erkrankung der Speiseröhre. Betroffen sind meist Männer, die Hochrisikogruppe ist im Alter von 30 bis 50 Jahren und leidet an Allergien wie Heuschnupfen oder Asthma. Die EoE kann jedoch in jeder Lebensphase auftreten. Aufgrund der großen Ansammlung von weißen Blutkörperchen wird die Erkrankung als Eosinophile bezeichnet.

Ziel einer Therapie ist die absolute Beschwerdefreiheit. Zur Behandlung werden beispielsweise kortisonhaltige Sprays oder Pulver, Protonenpumpenhemmer sowie Immunsuppressiva eingesetzt. Außerdem wird eine hypoallergene Diät empfohlen. Die Betroffenen sollten auf Kuhmilch, Soja, Eier, Weizen, Nüsse und Meeresfrüchte verzichten.

Die Schmelztabletten sollten morgens und abends angewendet werden. Die empfohlene Tagesdosis beträgt 2 mg. Jorveza sollte nach einer Mahlzeit auf die Zungenspitze gelegt und an den Gaumen gedrückt werden. Die Schmelztablette löst sich innerhalb von zwei Minuten auf. Unaufgelöstes Material sollte mit dem Speichel heruntergeschluckt werden. Nach Auflösen wird der Wirkstoff mit dem Speichel zur Speiseröhre transportiert, wo Entzündung und Symptome gelindert werden. Die Patienten sollten mindestens 30 Minuten nach der Anwendung nicht essen, trinken oder Mundhygiene betreiben. Das Arzneimittel darf nicht zerkaut oder unaufgelöst geschluckt werden.

Die übliche Behandlungsdauer beträgt sechs Wochen. Wenn nötig, kann die Therapie über weitere sechs Wochen fortgesetzt werden. Werden andere Arzneimittel wie Lösungen zum Einnehmen, Sprays oder Kautabletten angewendet, sollte ein zeitlicher Abstand von mindestens 30 Minuten nach der Jorveza-Gabe eingehalten werden.

Die Ösophagale Candidose wird als sehr häufige unerwünschte Arzneimittelwirkung beschrieben. Mit häufiger Wahrscheinlichkeit können Kopfschmerzen, Bluthochdruck oder orale Candidose als Nebenwirkungen auftreten. Die Behandlung einer Candidose kann, wenn nötig, topisch oder systemisch in Kombination mit Budesonid erfolgen.

Das Glucocorticoid besitzt durch Bindung an den entsprechenden Rezeptor eine primär antiphlogistische Wirkung. Im Falle einer EoE hemmt der Arzneistoff die antigenstimulierte Ausschüttung verschiedener proinflammatorischer Signalmoleküle wie Interleukin-13 und Eotaxin-3 im Ösophagusepithel. In der Folge kommt es zu einer signifikanten Abnahme der entzündungsbedingten Infiltration durch eosinophile Granulozyten.

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