Automatische Einlagerung

Wenn der Kommissionierer kein Securpharm kann

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Berlin -

Die Software ist in den allermeisten Apotheken für Securpharm gerüstet. Lauer-Fischer meldet eine vollständige Aktualisierung aller Kunden und auch Marktführer Awinta muss nur noch einige wenige Asys-Kunden vom notwendigen Update überzeugen. Vor größeren Investitionen stehen Apotheken mit älteren Kommissionierautomaten. Denn die können die neuen Codes mitunter nicht lesen, was zwar nicht zwingend notwendig, aber praktisch ist.

Am 9. Februar 2019 wird Securpharm scharf gestellt. Rx-Packungen sind dann mit einem individuellen Data-Matrix-Code sowie einem Erstöffnungsschutz versehen. Apotheken müssen beide Sicherheitsmerkmale bei der Abgabe an den Patienten prüfen. Damit gefälschte Packungen möglichst frühzeitig aus dem Verkehr gezogen werden, findet die Kontrolle idealerweise schon beim Wareneingang statt.

Und da kommen Kommissionierautomaten mit automatischer Einlagerung ins Spiel: Denn in älteren Modellen werden die Packungen noch von Barcode-Scannern eingelesen, für die Erfassung eines 2D-Codes sind aber Kameras nötig. Apotheken sind zwar bei der Annahme der Ware noch nicht zur Prüfung verpflichtet, eine frühe Erfassung hat aber mehrere Vorteile: So sind im Data-Matrix-Code Verfallsdatum, Chargennummer und PZN enthalten, die beim Scannen automatisch in die Warenwirtschaft eingepflegt werden können.

Und noch wichtiger: Sollte tatsächlich einmal eine gefälschte Packung ihren Weg in die Apotheke finden, kann sie schon bei der Warenannahme unter Quarantäne gestellt werden. Das Apothekenteam erspart sich eine unangenehme Situation am HV-Tisch.

Die Umrüstung eines alten Kommissionierers ist allerdings nicht ganz billig: Die Kosten liegen meist zwischen 10.000 und 12.000 Euro. Bei dieser Gelegenheit werden meistens auch die Computersysteme umgestellt. Für die Übertragung der Securpharm-Daten in die Software ist zudem eine TCP/IP-Schnittstelle vonnöten, eine serielle Schnittstelle reicht nicht mehr aus.

Bei Marktführer Rowa sind nur Apotheken mit dem ersten automatischen Einlagerungssystem Prolog 1 betroffen. Das sind Automaten, die älter als acht Jahre sind. Der Nachfolger Prolog 2 ist schon mit einem Kamerasystem ausgestattet und damit „Securpharm-tauglich“. Auch die Handscanner sind schon lange umgestellt.

Bei Omnicell ist die Situation vergleichbar. Laut einem „Modernisierungsanbebot“ für den Kommissionierer soll die Apotheke knapp 11.500 Euro zahlen. Dafür gibt es unter anderem neue Rechner in den Automaten, die aktuelle Schnittstelle sowie Lieferung, Installation und Schulung. Auch von KLS liegt ein „Securpharm-Angebot“ vor. Für die neuen Scanner inklusive Geräteanschluss, Softwareänderung, Inbetriebnahme und Test zahlt der Inhaber hier knapp 11.800 Euro. Wie viele Automaten jeweils bei den Anbietern betroffen sind, wissen nur die Hersteller selbst.

Rowa weist gegenüber Apotheker darauf hin, dass die Apotheker ab dem Stichtag nur verpflichtet sind, den Sicherheitscheck unmittelbar vor der Abgabe an den Kunden durchzuführen. „Möglich und empfehlenswert ist ein zusätzlicher, vorgelagerter Sicherheitscheck gleich beim Wareneingang.“

Voraussetzung für die Übermittlung der Sicherheitsmerkmale sei die Schnittstelle WWKS2, die auch von der EDV unterstützt werden muss. „Damit die Übertragung aller Daten aus dem 2D-Code an die Warenwirtschaft funktioniert, werden allerdings Anlagen-PCs mit einem aktuellen Betriebssystem (Windows 7) benötigt“, informiert Rowa. Dieses Betriebssystem sei auch Voraussetzung für weitere Updates der Anlagensoftware.

Für Kunden mit Full-Service Vertrag sind die notwendigen Hardware-Upgrades inklusive, das ist bei anderen Herstellern wie Gollmann ebenfalls so. Wartung und der Ersatz von Verschleißteilen ist ebenfalls abgedeckt.

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