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Zwerchfell-Schrittmacher bei ALS

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Die Berliner Charité hat nach eigenen Angaben erstmals in Europa zwei ALS-Patienten einen Zwerchfell-Schrittmacher eingesetzt. Das Gerät wirkt dem fortschreitenden Muskelschwund des Zwerchfells entgegen und soll den Patienten ein längeres Leben ohne künstliche Beatmung ermöglichen, teilte die Klinik am Dienstag mit. Patienten mit Amyotropher Lateralsklerose (ALS) leiden an einer chronischen und fortschreitenden Erkrankung des zentralen Nervensystems, die zu einer Muskellähmung am ganzen Körper führt. Die neue Operationsmethode stammt aus den USA.

Die minimalinvasiven Operationen bei ALS-Patienten sind noch ein Experiment. Nach Charité-Angaben gibt es bisher keine Studien, die eine Wirksamkeit der Zwerchfell-Stimulation bei ALS belegen. Das Zwerchfell ist der wichtigste Atemmuskel des Menschen. ALS lähmt ihn und führt zu einer lebensbedrohlichen Atemschwäche. Bislang haben amerikanische Chirurgen nach Angaben der Klinik bei 50 Patienten in den USA Zwerchfell-Schrittmacher eingesetzt und damit erste positive Ergebnisse erzielt.

Zu den bekanntesten ALS-Patienten gehört der britische Physiker Stephen Hawking. Auch der Ende Mai gestorbene deutsche Maler und Bildhauer Jörg Immendorff litt an dieser Krankheit. An der Charité gründete er 2004 eine Stiftung mit Stipendium zur Erforschung von Ursache und Therapie des Leidens.

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