Apothekenzahl

Weniger als 16.000 Apothekenleiter

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Berlin -

Die Zahl der Apotheken ist seit 2008 rückläufig – und wird es bleiben. Das prognostiziert zumindest die ABDA. Deren Berechnungen zufolge wird es Ende 2018 weniger als 20.000 Betriebsstätten geben. Doch dramatischer ist allerdings der Rückgang bei den selbstständigen Apothekern. Hier könnte noch in diesem Jahr die Zahl 16.000 unterschritten werden.

Die Zahl der Apotheken geht seit dem Höchststand mit 21.602 Betriebsstätten im Jahr 2008 zurück. Innerhalb der vergangenen sechs Jahre haben netto 1161 Geschäfte aufgegeben. Schreibt man diese Entwicklung fort, gibt es in drei Jahren abermals fast 500 Apotheken weniger: 19.942 Betriebsstätten prognostiziert die ABDA bis Ende 2018. Verglichen mit 2008 entspricht das einem Rückgang um 7,7 Prozent beziehungsweise 1660 Apotheken.

Für Ende 2015 erwartet die ABDA einen Stand von 20.248 Apotheken – 193 weniger als noch vor einem Jahr. Das entspricht einem Minus von 0,94 Prozent, etwas weniger als die 1,1 Prozent im vergangenen Jahr. Deutlich größer ist jedoch der Rückgang der Hauptapotheken – und somit auch der selbstständigen Apothekenleiter.

Laut ABDA sank deren Zahl zum Ende des dritten Quartals bereits auf 16.035. Das ist ein Viertel weniger als Ende 2000. Damals gab es mit 21.592 Inhabern die meisten Apothekenleiter. 2008 gab es zwar mehr Apotheken – 2851 von ihnen wurden aber bereits als Filiale geführt. Damals wurde etwa jede achte Apotheke als Filiale geführt, inzwischen ist es jede fünfte.

Bereits am Ende des dritten Quartals gab es 234 Hauptapotheken weniger als Ende 2014. Dass sich das nicht in der Gesamtzahl niederschlägt, liegt an den zusätzlichen 89 Filialapotheken, die in den ersten neun Monaten des Jahres hinzugekommen sind. Zu der Entwicklung des Filialanteils in der gesamten Apothekenzahl gibt die ABDA keine Prognose ab.

Mehr als jede dritte Apotheke gehört inzwischen zu einer „Minikette“. Von den insgesamt 20.441 Betriebsstätten zum 31. Dezember 2014 waren 7218 Teil eines Filialverbunds. Das entspricht einem Anteil von 35 Prozent. Nur 13.223 Betriebsstätten wurden nach den ABDA-Zahlen noch als Einzelapotheke geführt.

Obwohl die Zahl der Apotheken zurückgeht, arbeiten immer mehr Menschen in der Offizin: Waren 2012 noch knapp 149.000 Menschen in Apotheken beschäftigt, waren es im vergangenen Jahr 153.000, rund 3 Prozent mehr. Fast 50.000 und damit ein Drittel von ihnen sind Apotheker. Die Zahl der Ausbildungsplätze ist in den vergangenen drei Jahren 600 zurückgegangen, zuletzt gab es rund 7500 Azubis in Apotheken.

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