Pharmazie bei den Streitkräften

Bundeswehr kennt keinen PTA-Mangel

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Berlin -

PTA sind wie Goldstaub für Apotheken, witzelt so mancher Inhaber über den Fachkräftemangel. Die Mitarbeiter sind wichtig, viele Chefs können offene Stellen allerdings nicht neu vergeben. Der Nachwuchs fehlt. Anders bei der Bundeswehr: Der Besetzungsstand bei PTA liege bei 100 Prozent, sagt eine Sprecherin. Nur an wenigen Standorten wird überhaupt pharmazeutisches Personal gesucht.  

Die Arbeit bei der Bundeswehr ist speziell und liegt nicht jedem. Und doch sind die deutschen Streitkräfte nicht vom Mangel an Mitarbeitern aus der Pharmazie betroffen: „Ein grundsätzlicher Fachkräftemangel im Bereich der pharmazeutischen Berufe, hier PTA und PKA, ist derzeit nicht zu vermelden“, so die Sprecherin. Die Zahl der offenen Stellen im pharmazeutischen Bereich ist übersichtlich.

Für die Bundeswehr sind aktuell 158 PTA tätig; allenfalls im Bundeswehrkrankenhaus Ulm gebe es eventuell einen Bedarf an PTA. Die pharmazeutischen Fachkräfte können bei den Streitkräften in der Arzneimittelherstellung und -analyse arbeiten sowie in verschiedenen Bereichen wie Sanitätsmateriallogistik, Herstellung und Qualitätssicherung. „Die Bundeswehr bietet hervorragende fachliche Entwicklungsmöglichkeiten, Kontakt zu Menschen und eine frühe Übernahme von Verantwortung für ein eigenes Team.“

Der Einstieg bei der Bundeswehr ist auf ein langfristiges Arbeitsverhältnis angelegt. Die Mindestverpflichtungszeit als Soldat auf Zeit inklusive Ausbildung liegt bei bis zu 13 Jahren. PTA gehören zur Dienstgruppe der Unteroffiziere mit Portepee. Die Laufbahn beginnt mit dem Dienstgrad „Feldwebel“. Nach der aktuellen Bundesbesoldungsordnung liegt das Grundgehalt aktuell bei rund 2440 Euro. Je nach Familienstand gibt es Zuschläge.

Bei den PKA liegt der Besetzungsgrad bei 92 Prozent, aktuell gibt es hier 99 Beschäftigte. „Fehlende PKA werden vorwiegend durch Übernahmen von zivilen Auszubildenden der Bundeswehr nach erfolgreicher Prüfung gedeckt.“ PKA verdienen zu Beginn rund 160 Euro weniger als PTA. Sie gehören der Laufbahn der Unteroffiziere ohne Portepee an, die mit dem Dienstgrad „Unteroffizier“ beginnt. Diese Gruppe umfasst die rangniedrigeren Unteroffiziersdienstgrade.

Gesucht werden Pharmazeuten: Der Einstieg für „Sanitätsoffiziere Apotheker“ sei an folgenden Standorten möglich: Quakenbrück (Niedersachsen), Blankenburg (Sachsen-Anhalt), Pfungstadt (Hessen), Epe (Nordrhein-Westfalen) und Krugau (Brandenburg) möglich. Die Dienstposten seien durch Seiteneinsteiger nachzubesetzen.

Das Einstiegsgehalt für Approbierte liegt zwischen 3000 und 4000 Euro. Der Lohn ist abhängig von Vorqualifikationen und der Berufserfahrung der Bewerber. Pharmazeuten schlagen bei der Bundeswehr eine Laufbahn der Offiziere ein. Der Arbeitsplatz bei den Streitkräften unterscheidet sich nicht nur wegen der militärischen Ausbildung von der Offizin. Die pharmazeutischen Fachkräfte müssen auch bereit sein, sich bundesweit versetzen zu lassen. Zudem wird vorausgesetzt, an Auslandseinsätzen teilzunehmen.

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