Gesundheits-Apps

Versicherte: Daten gegen Gutschein

, , Uhr
Berlin -

Jeder dritte Deutsche (32 Prozent) würde seine persönlichen Gesundheits- und Fitnessdaten aus Smartphone-Apps, Fitness-Trackern oder anderen Messgeräten an die Krankenversicherung oder -kasse weiterleiten – wenn er dafür im Gegenzug Vorteile erhielte. Das ist das Ergebnis einer aktuellen repräsentativen Umfrage der Marktforschungsfirma YouGov mit 995 Teilnehmern. Für 39 Prozent komme dies aber nicht in Frage.

Der Studie zufolge haben inzwischen 41 Prozent der Bevölkerung mindestens eine Gesundheits-App auf dem Smartphone installiert, drei Viertel von ihnen nutzen sie auch. Als Hauptgründe für die selbstständige Messung von Körperfunktionen gaben die Verbraucher an, einen Überblick über das eigene Verhalten, eine höhere Verhaltenskontrolle und ein schnelleres Feedback vom eigenen Körper zu erhalten.

Kürzlich hatte der Versicherungskonzern Generali angekündigt, Versicherte, die mit Apps ihre Gesundheitsdaten sammeln und weiterleiten, mit Gutscheinen, Geschenken und Rabatten belohnen. Die Verbraucherzentralen warnten vor einem sorglosen Umgang mit persönlichen Daten bei digitalen Gesundheitsangeboten.

Eine große Mehrheit von 73 Prozent hätte generell Sorge, dass die Krankenversicherung bei einem verschlechterten Gesundheitszustand einmal einen erhöhten Beitrag verlangen könnte. Auch beim Datenschutz ist die große Mehrheit skeptisch: 81 Prozent der Befragten gehen davon aus, dass die einmal erfassten Daten auch für andere Zwecke verwendet werden.

Im Vergleich zu Sportartikelherstellern oder Internetunternehmen haben Verbraucher allerdings das größte Vertrauen in Gesundheits-Apps von Krankenkassen. Immerhin 7 Prozent nutzen solche Angebote.

Für die Weiterleitung der Daten seien am häufigsten Beitragsersparnisse oder Gutscheine gewünscht – etwa für privatärztliche Leistungen, aber auch Wellness- oder Fitness-Wochenenden oder Kundenkarten wie Payback oder Miles&More. 57 Prozent stimmt zu, dass solche Tarife eine gute Möglichkeit seien, um Geld zu sparen.

„Das eigene Gesundheitsverhalten in der digitalen Welt von heute zu messen, hat alles, was ein Lust- und Spaßthema benötigt“, sagte Oliver Gaedeke, Vorstand von YouGov. Dazu gehörten auch externe Belohnung durch Punkte, verbesserte Daten oder sogar monetäre Anreize.

Newsletter
Das Wichtigste des Tages direkt in Ihr Postfach. Kostenlos!

Hinweis zum Newsletter & Datenschutz

Neuere Artikel zum Thema
Mehr aus Ressort
„Durchfahrtshöhe falsch eingeschätzt“
Apothekenlieferant kracht in Parkhausdach

APOTHEKE ADHOC Debatte